Ratingen Klinik-Neubau kommt spätestens 2022

Ratingen · Geschäftsführer Cruse rechnet mit "ein paar Millionen mehr" an Kosten - Verhandlungen mit Mutterkonzern laufen.

 Der Bau an der Robert-Koch-Straße ist in die Jahre gekommen. Zum Neubau ist Helios vertraglich verpflichtet.

Der Bau an der Robert-Koch-Straße ist in die Jahre gekommen. Zum Neubau ist Helios vertraglich verpflichtet.

Foto: Achim Blazy

Das neue Haus des Helios Klinikum Niederberg wird größer als ursprünglich geplant - und damit auch teurer. "Wir liegen mit den Planungen im letzten Feintuning. Wir wissen, was wir wollen und möchten jetzt möglichst schnell die nächsten Schritte gehen", betont Klinikgeschäftsführer Niklas Cruse in dieser Woche gegenüber unserer Zeitung.

"Ein paar Millionen Euro mehr" als die ursprünglich veranschlagten rund 100 Millionen würden es, hatte der Klinikchef bereits zu Anfang des Jahres angekündigt und über Nachverhandlungen mit dem Mutterkonzern Fresenius gesprochen. Er erklärte, dass dies daran läge, dass man größer bauen wolle, als ursprünglich geplant: "Es sind weitere Abteilungen dazu gekommen, und dazu gehört beispielsweise auch ein weiterer OP-Saal." Nun sei das Ende der Planungen aber in Sicht. Und das wird durchaus Zeit: "Im Kaufvertrag steht, dass der Neubau spätestens 2021/22 stehen muss. Und dieses Ziel wollen wir einhalten." Den gut 500-seitigen Kaufvertrag haben die Helios-Kliniken im Mai 2016 unterschrieben. Drei Monate zuvor hatten sich die Stadträte des "Zweckverbandes Klinikum Niederberg", Velbert und Heiligenhaus, der zuvor das Haus betrieben hat, jeweils mehrheitlich für den Verkauf entschieden - für rund 150 Millionen Euro. Der maßgebliche Grund für die Entscheidung sei die asbestbelastete Bausubstanz des Hauses gewesen. Sie hätte alle vorgesehenen Baumaßnahmen in einem Ausmaß verteuert, "das die seriösen Möglichkeiten der beiden Trägergemeinden übersteigt", so SPD-Fraktionschef Peter Kramer damals.

Neben den Planungen des Neubaus gehört auch die Neupositionierung des Klinik-Standortes selbst zu den Aufgaben des Klinikchefs. Das wohl sichtbarste Zeichen sind die neuen medizinischen Angebote, die nicht nur durch das Netzwerk der Helios-Kliniken entsteht, sondern auch der neuen Abteilungen, die im Haus etabliert wurden: Dazu zählen die Gefäß-, Thorax- und Wirbelsäulenchirurgie sowie eine Psychosomatik und Pneumologie. In diesem Jahr neu hinzugekommen sind die Kliniken für Adipositas-und Ästhetische/Plastische Chirurgie, sowie die Neuropädiatrie. Die neuen Fachärzte sind auch an den Planungen für den Neubau beteiligt.

Aber auch die Weiterentwicklung des Angebots an Selbsthilfegruppen gehört dazu, die ein nicht zu verachtender Faktor in der Genesung seien.

Das Klinikum ist als "Selbsthilfefreundliches Krankenhaus" ausgezeichnet. In nunmehr 14 Gruppen treffen sich unter anderem Krebspatienten, Diabetiker, Angehörige oder auch - im ganz frisch gegründeten Kreis - Adipositas-Patienten. "Mit Frau Lau haben wir eine eigene Ansprechpartnerin für den Bereich", erklärt Cruse und fügt an, dass man für dieses Angebot ganz bewusst Räumlichkeiten außerhalb des Klinikgebäudes angemietet habe.

Der geschützte Raum an der Robert-Koch-Straße 12, sei wichtig. Der Klinikchef selbst sei ebenfalls regelmäßig vor Ort, auch um direktes Feedback zu erhalten: "Kritikpunkte von Betroffenen nehmen wir sehr ernst."

(sade)
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