RKK Klinikum, Waldkirch, Bruder-Klaus-Krankenhaus, © RKK Klinikum

Mitarbeiter wehren sich gegen drohenden Krankenhaus-Verkauf in Waldkirch

Jetzt melden sich die Betroffenen zu Wort und machen mobil

Eine Gruppe von Mitarbeitern des Bruder-Klaus-Krankenhauses in Waldkirch stellt sich klar gegen den drohenden Verkauf der Klinik. Sie fürchten um ihre Arbeitsplätze, aber auch um die Gesundheitsversorgung für die Menschen im Landkreis Emmendingen. Deshalb sammeln sie auf verschiedene Wege gerade Unterschriften, um sich für einen Erhalt des Krankenhauses in der Hand des bisherigen Trägers einzusetzen.

Zum Einen gibt es dafür eine Online-Petition. Dort sind bis zum Freitag (23.02.2018) bereits fast 3700 Unterschriften zusammen gekommen. Gleichzeitig sind auch Aktivisten im Einzugsgebiet der Klinik unterwegs und legen etwa Flyer in den Waldkircher Geschäften aus. Unterstützung erhalten sie dabei unter anderem von Seiten der Wirtschaft, nämlich über die Werbegemeinschaft Waldkirch.

Protestaktion auf dem Waldkircher Marktplatz geplant

Um noch mehr Menschen zu erreichen, plant die Belegschaft eine symbolische Protestaktion: Am 10. März 2018 möchte sie möglichst viele Freiwillige dazu bringen, um 15 Uhr mit einem Pflaster am linken Handrücken auf dem Marktplatz zu erscheinen.

Der Regionalverbund kirchlicher Krankenhäuser hatte angekündigt, sich aus wirtschaftlichen Gründen von dem Standort zurückzuziehen. Ein Sprecher hatte den Schritt als sehr schwer bezeichnet, gerade weil man um die gute Leistung der Beschäftigten weiß. Bislang hatten jedoch verschiedene kirchliche Ordensgemeinschaften beim Betrieb der Klinik massiv unterstützt. Weil die Schwesternschaften immer älter werden und auch schrumpfen, fällt diese Hilfe mittel- und langfristig weg.

Doch auch allgemein scheint es Probleme zu geben. So kritisiert der Landtagsabgeordnete Alexander Schoch (Grüne) etwa eine Verwirtschaftlichung deutscher Krankenhäuser. Die Finanzierung über Fallpauschalen steht seiner Ansicht nach dem Patientenwohl entgegen und habe mit zur Misere beigetragen.

Betreiber möchte andere Krankenhäuser in der Region vor Belastung schützen

Weil das Bruder-Klaus-Krankenhaus bereits immer mehr Defizite eingefahren hat, sehen die Verantwortlichen in dem Verkauf die einzige Möglichkeit, die anderen Kliniken zu schützen. Der RKK betreibt in Freiburg unter anderem auch das St. Josefs- und das Lorettokrankenhaus, die nicht gefährdet werden sollen.

Ziel für Waldkirch sei es nun, den Krankenhausbetrieb für den Übergang möglichst reibungslos am Laufen zu halten. Insgesamt geht es dort um rund 180 Jobs, verteilt auf 120 Stellen, die es auch unter neuer Leitung zu erhalten gilt. Zusätzlich laufen dafür weiterhin Gespräche mit dem Landkreis und dem benachbarten Kreiskrankenhaus in Emmendingen.

(fw)