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„Wir haben viel vor“

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Dr. Peter Hermeling will als Klinik-Geschäftsführer in Wittingen „gute medizinische Qualität anbieten“. Foto: Boden
Dr. Peter Hermeling will als Klinik-Geschäftsführer in Wittingen „gute medizinische Qualität anbieten“. © Boden

Wittingen. Dr. Peter Hermeling ist seit Anfang November neuer Geschäftsführer der Wittinger Helios-Klinik. Die berühmten 100 Tage sind also bereits rum – und für das IK zieht der promovierte Medizinwissenschaftler eine erste Zwischenbilanz.

Darüber hinaus kann er schon eine erste Erweiterung des medizinischen Angebots für die Patienten in Wittingen vermelden und kündigt weitere Neuerungen an. 

Hermeling, 37, verheiratet, zwei Kinder, ist in Hildesheim aufgewachsen und hat sich in seiner bisherigen Laufbahn mit Qualität im Krankenhaus und Gesundheitssystemforschung beschäftigt. Das Gespräch führte Holger Boden.

IK-Interview

IK: Herr Dr. Hermeling, haben Sie sich schon gut eingelebt?

Dr. Peter Hermeling: Ich bin hier fantastisch aufgenommen worden und habe ein großartiges, hochmotiviertes Team vorgefunden. Meine Familie lebt in Schleswig-Holstein, von daher wohne ich nur unter der Woche in Wittingen, aber ich bin hier sehr gern. Ein fast schon familiäres Umfeld.

IK: Mit welchen Zielen sind sie angetreten, als Sie im Herbst die Geschäftsführung der Wittinger Helios-Klinik übernommen haben?

Hermeling: Das Ziel ist zuallererst, dass wir hier unserem Versorgungsauftrag gerecht werden und den Menschen heimatnah eine gute medizinische Qualität anbieten. Das ist ein stetiger Prozess, und ich sehe unser Krankenhaus da auf einem guten Weg.

IK: Unter Ihrem Vorgänger konnten die Patientenzahlen gesteigert werden.

Hermeling: Ja, wir hatten auch 2017 wieder mehr Patienten als 2016. Eine tolle Entwicklung und ein Zeichen von Vertrauen seitens der Patienten. Dafür sprechen auch die Zahlen aus dem Helios-internen Qualitäts-Monitoring. Zudem kamen wir zuletzt auf über 98 Prozent Patientenzufriedenheit. Und wir bieten demnächst noch mehr in medizinischer Hinsicht.

IK: Inwiefern?

Hermeling: Wir sind eine enge Kooperation mit dem Darmzentrum des Helios-Klinikums Gifhorn eingegangen. Das bedeutet ein Plus an Sicherheit für die Patienten bei Diagnostik und Behandlung. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass Darmkrebs die dritthäufigste Krebsart in Deutschland ist.

IK: Wie funktioniert die Kooperation?

Hermeling: Bei allen Darmkrebspatienten, die in Wittingen diagnostiziert werden, wird von einem fachübergreifenden Spezialisten-Team gemeinsam über die geeignetste Therapieform entschieden. Die Patienten müssen dafür nicht einmal nach Gifhorn. Das ist etwas ganz Neues für Wittingen. Damit wird unsere wohnortnahe Betreuung in der Helios-Klinik Wittingen noch umfangreicher. Darauf können wir stolz sein.

IK: Als Neuerung hat Ihr Haus ja neulich auch schon das Angebot eines hausinternen Sozialdienstes vermeldet.

Hermeling: Das war mir auch ein persönliches Anliegen. Denn die Übergangszeit unmittelbar nach dem Krankenhausaufenthalt ist sensibel. Oft tauchen für die Patienten schon hier im Krankenhaus die Fragen danach auf, wie es denn nach dem Klinikaufenthalt weitergeht. Woher bekomme ich eine Gehhilfe, wie löse ich finanzielle Fragen? Das kann auch jüngere Patienten angehen, nicht nur ältere. Ich sehe da auch sehr viele Synergie-Effekte für uns und die Pflegedienste – letztlich dürften alle in der Versorgungskette von dem verbesserten Informationsfluss profitieren.

IK: Geht es unter Ihrer Ägide auch mit der Schmerzklinik am Wittinger Krankenhaus weiter?

Hermeling: Natürlich. Unsere multimodale Schmerztherapie hat sich etabliert. Wir haben dort eine stetig steigende Patientenzahl. Und mit Herrn Prof. Tolksdorf einen ausgewiesenen Experten.

IK: Die Klinik-Cafeteria sollte früher mal längere Öffnungszeiten bekommen.

Hermeling: Wir überlegen gerade, wie wir uns da neu aufstellen. Natürlich muss auch die Resonanz da sein. Bisher gab es für unsere Angebote nicht viel Nachfrage. Ein Angebot irgendeiner Art wollen wir aber auf jeden Fall wieder schaffen.

IK: Mit den Wittinger Landfrauen gab es zuletzt eine Kooperation beim Angebot von Fachvorträgen. Setzen Sie solche Zusammenarbeit fort?

Hermeling: Ja, das soll weitergehen. Wir möchten ohnehin viel für die Menschen der Region anbieten, zum Beispiel Fachvorträge für das breite Publikum oder Erste-Hilfe- oder Reanimationskurse für Firmen und Arztpraxen, aber auch Angebote für die Kleinen – wir haben viel vor.

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