Heinz J. Huber

Kreis Waldshut – Mit Verspätung legte Spital-Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt dem Kreistag den Jahresabschluss der Spitäler Hochrhein GmbH für das Jahr 2015 vor. Für die damalige Geschäftsführung der Krankenhaus-Gesellschaft, die das Spital in Waldshut betreibt und bis vor kurzem das Kreiskrankenhaus Bad Säckingen bewirtschaftete, gab es keine Entlastung durch das Kreisparlament, dazu aber auch keine Erklärung von Landrat Martin Kistler.

Nachdem sich die gemeinnützige Krankenhausgesellschaft von Kreis und Kreisstadt mit dem Spital Waldshut und dem Kreiskrankenhaus Bad Säckingen 2011 neu formiert hatte, wurde das Jahr 2015 turbulent. Zum Dezember kündigte der in Waldshut seit 2004 tätige Geschäftsführer Uwe Lorenz. Für ihn übernahm sein Stellvertreter Peter Lepkojis kommissarisch für ein Jahr das Ruder. Auch er ist heute nicht mehr im Unternehmen. Der Jahresabschluss für 2015, von den Wirtschaftsprüfern der KPMG bestätigt, weist bei einer Bilanzsumme von 23,7 Millionen Euro einen Jahresfehlbetrag von 5,8 Millionen aus. Eine Diskussion gab es im Gremium zu diesem Punkt nicht, bei der Feststellung des Abschlusses enthielten sich drei Kreisräte.

Ursächlich für die tiefroten Zahlen der Spitäler-Gesellschaft – im Vorjahr noch minus 2,3 Millionen Euro – waren die Betriebsergebnisse der beiden Krankenhäuser und eine satte Abschreibung von fast zwei Millionen Euro auf Darlehensforderungen und den Beteiligungsbuchwert des Ärztezentrums Medicum GmbH in Waldshut-Tiengen, einer hundertprozentigen Tochter der Spitälergesellschaft.

Rote Zahlen gab es 2015 aber auch beim Betrieb der beiden Krankenhäuser. Auch Waldshut rutschte – nach einem kleinen Plus im Vorjahr – mit 1,9 Millionen Euro in die Verlustzone. Das kleinere Haus in Bad Säckingen meldete ebenfalls 1,9 Millionen Minus, weniger als 2014. Macht 3,86 Millionen Defizit aus dem Krankenhausbetrieb.

Die Bilanz der Spitäler Hochrhein Ende 2015 weist 11,7 Millionen Euro Schulden aus, 2,4 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Der Löwenanteil bestand gegenüber den Gesellschaftern – Spitalfonds Waldshut-Tiengen und Landkreis Waldshut – , die wiederholt Geld zugeschossen hatten, acht Millionen Euro.

In beiden Häusern versorgten im Schnitt 713 Mitarbeitende und 104 Auszubildende rund 17 000 stationäre Patienten, in 251 (Waldshut) beziehungsweise 182 (Bad Säckingen) Planbetten. Die regulären Spitalleistungen brachten 44,43 Millionen Euro (Vorjahr 46,37 Millionen), in Waldshut 28,1 Millionen, in der Trompeterstadt 16,4 Millionen Euro. Dazu kamen 2,3 Millionen aus Wahlleistungen und 2,7 Millionen durch ambulante Leistungen. Der Personalaufwand ging um eine Million zurück auf 38,75 Millionen Euro.

Turbulente Jahre

Im jetzt abgerechneten Jahr 2014 begann sich bei der Spitäler Hochrhein GmbH der Personalwechsel zu beschleunigen. Der langjährige Geschäftsführer Uwe Lorenz ging im Dezember 2014. Ihn ersetzte kommissarisch der vormalige Stellvertreter Peter Lepkojis. Im November 2016 folgte Simone Jeitner, von der sich die Gesellschaft im Juli 2017 trennte, nachdem Sanierer Hans-Peter Schlaudt in die Geschäftsführung geholt worden war.