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Ausbildung von Pflegekräften

Laumann: „Ich bin es leid“

Münster

Krankenhäuser sollen sich mehr an der Ausbildung von Pflegekräften beteiligen. Das hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann beim Hausärztetag Westfalen-Lippe gefordert. Von Donnerstag bis Samstag nahmen mehrere Hundert vor allem niedergelassene Ärzte und Praxismitarbeiter an dem jährlichen Kongress in Münster teil. So könnten sie einen wichtigen Beitrag zur besseren personellen Ausstattung in der Pflege leisten.

Klaus Möllers

Um die Pflege zu verbessern, sollen die Kliniken mehr Personal ausbilden, verlangt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.
Um die Pflege zu verbessern, sollen die Kliniken mehr Personal ausbilden, verlangt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Foto: dpa

„Ich bin es leid“, sagte Laumann bei einer Podiumsdiskussion. Einerseits würden Pflegekräfte im Ausland angeworben, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Andererseits dächten Hospitäler teils nicht darüber nach, in ihren Schulen mehr Gesundheitspfleger auszubilden. Interessenten gebe es genug: „Es gibt in NRW in der Regel drei Mal so viele Bewerber wie Ausbildungsplätze“, sagte er.

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, erklärte: „Ärzte und Pflege haben genug zu tun. Es geht nicht darum, dass der eine dem anderen etwas wegnehmen will, sondern darum, dass beide die Pflege stärken.“ Diejenigen, die Angehörige zu Hause pflegen, sollten zeitlich und wirtschaftlich entlastet werden können, sagte Weigeldt. „Sonst landen sie irgendwann selbst im Krankenhaus.“

Ilona Hüning aus Lünen stellte die Aufgaben von „Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis“ (Verah) vor. Sie arbeiten in Arztpraxen, organisieren aber auch die Pflege und vermittelten zwischen Arzt und Pflegendem. Speziell Ärzte sollten Verahs bei Pflegebedürftigen und Angehörigen über ihre Praxen bekannter machen, meinte sie.