ALTDORF: Komplexe Fälle lassen Spitalkasse klingeln

Das Kantonsspital Uri konnte den Betriebsertrag im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent steigern und einen Jahresgewinn von 264000 Franken ausweisen. Dies wegen der Zunahme des Schwergrades der Fälle und dem Anstieg der ambulanten Leistungen.

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Das Kantonsspital Uri in Altdorf ist eines der Hauptthemen für die Urner Regierung. (Bild: Urs Hanhart)

Das Kantonsspital Uri in Altdorf ist eines der Hauptthemen für die Urner Regierung. (Bild: Urs Hanhart)

Das Kantonsspital Uri (KSU) blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, wie aus der am Mittwoch publizierten Medienmitteilung zum Jahresabschluss 2017 hervorgeht. So konnte im ambulanten Bereich der Ertrag im Vergleich zum Vorjahr um 390000 Franken gesteigert werden. Dazu beigetragen habe unter anderem die im Jahr 2017 neu aufgebaute Fusschirurgie, welche in enger Zusammenarbeit mit dem Luzerner Kantonsspital am KSU angeboten wird. Auch die Infektiologie, welche am KSU die Innere Medizin ergänzt, sei zu einem festen Bestandteil des Leistungsangebotes geworden, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf den Geschäftsgang. Im stationären Bereich verzeichnete das KSU gemäss Medienmitteilung neun Austritte mehr als im Vorjahr.

Insgesamt habe sich der Schweregrad der stationären Behandlungen im KSU gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 0,876 erhöht. Aufgrund der Zunahme von komplexeren Fällen konnte insgesamt ein Mehrertrag von 1,4 Millionen Franken erwirtschaftet werden. In diesem Zusammenhang habe die eigene Intensivpflegestation eine wichtige Rolle gespielt. Weitere knapp 600000 Franken Mehrertrag generierte die neu aufgebaute Akutgeriatrie. Auch der Anteil zusatzversicherter Patienten konnte leicht gesteigert werden.

Mit neuen Kräften in die Zukunft

«Das vergangene Jahr zeigt, dass wir die Weichen für unser Leistungsangebot richtig gestellt haben», wird Spitalratspräsident Peter Vollenweider in der Mitteilung zitiert. Das KSU dürfe optimistisch in die Zukunft blicken. «Wir konnten im vergangenen Jahr wichtige personelle Positionen mit kompetenten und motivierten Fachkräften besetzen», wird Spitaldirektor Fortunat von Planta zitiert.

Mit Andrea Müller Reid übernahm per 1. Januar 2017 eine «ausgewiesene und im Kanton Uri verankerte Gynäkologin die Chefarztposition in der Klinik Gynäkologie und Geburtshilfe», heisst es in der Mitteilung weiter. Im Herbst konnte mit Helen Simmen Langenberg eine bestens vernetzte Fachkraft als neues Spitalleitungsmitglied und Leiterin der Betriebswirtschaft gewonnen werden. Und im November traten die neuen Chefärzte ihre neue Funktion an. Es sind dies Oliver Tschalèr, Klinik Chirurgie, und Stefan Lötscher, Klinik Anästhesie, Rettungsmedizin und Schmerztherapie.

Die Arbeiten rund um den Neu- und Umbau verlaufen wie vorgesehen, «auch wenn Planung und Realität nicht immer deckungsgleich sind», wie es in der Mitteilung weiter heisst. Zum Beispiel würden «die unzähligen Auflagen von Behörden und Berufsverbänden» die Bau- und Umsetzungsplanung erschweren.

Politik wirkt sich negativ auf Finanzlage aus

Bei der betrieblichen Planung stellen sich dem KSU grosse Herausforderungen. Die neue Infrastruktur führe zu einer neuen Aufbau- und Ablauforganisation mit entsprechend grossen Veränderungen für das Personal. Erschwerend wirken auch die wechselnden politischen Rahmenbedingungen, die sich regelmässig negativ auf die finanzielle Lage des KSU auswirken. Problematisch sei, dass diese Auswirkungen jeweils nicht abgeschätzt werden können. Zum Beispiel führe der kurzfristig beschlossene Tarifeingriff des Bundesrates auf den 1. Januar 2018 zu einer nicht budgetierten Ertragseinbusse von 700000 Franken für 2018. Die Spitalführung befinde sich diesbezüglich «in einem Zustand der Ungewissheit, was eine weitsichtige Unternehmensführung erschwert». (red)