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Regionsklinikum

Verband fordert Schließung der Lehrter Klinik

Das Krankenhaus in Lehrte wird zum Zankapfel.

Das Krankenhaus in Lehrte wird zum Zankapfel.

Hannover. In die Diskussion um die Krankenhäuser im Osten der Region hat sich jetzt der Verband der Ersatzkassen eingeschaltet. Der Leiter des Verbandes, Jörg Niemann, fordert die Schließung des Krankenhauses in Lehrte, falls in Großburgwedel eine neue Klinik gebaut werden sollte. „Nur unter dieser Voraussetzung wäre eine finanzielle Investition des Landes in einen Neubau Großburgwedel vertretbar“, sagt Niemann am Donnerstag.

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Ein Neubau in Großburgwedel bei einer gleichzeitigen Investition zum Erhalt des 20 Fahrminuten entfernten Krankenhauses in Lehrte sei nicht tragbar, betont Niemann. Das Sozialministerium und der Krankenhausplanungsausschuss hätten für diese Auffassung die ausdrückliche Unterstützung des Ersatzkassenverbands.

Niemann kritisiert auch das Konzept für den Neubau in Großburgwedel mit 150 zusätzlichen Betten. „Eine solche Erweiterung der Kapazitäten lässt sich aus der Auslastung des Hauses in der Vergangenheit nicht herleiten“, sagt er. Maßgebliches Kriterium der Krankenhausplanung sei die tatsächliche Auslastung und „nicht etwa die Wunschvorstellung eines Trägers oder der Politik“. Es sei zudem nicht nachvollziehbar, woher der zusätzliche Bedarf für die Klinik in Großburgwedel komme solle, wenn zugleich der Standort in Lehrte erhalten bleibe.

Der Kassenverbandschef weist zudem auf die hohen Fördermittel der vergangenen Jahre für Neubauten des Regionsklinikums in Hannover (Siloah) und Gehrden hin. Es wäre nicht nachvollziehbar, wenn Kliniken in anderen Landesteilen jahrelang auf Fördergelder warten müssten, „während gleichzeitig in der Region Hannover mit Landesmitteln kurzfristig ein am Versorgungsbedarf vorbei geplantes Konzept umgesetzt würde“.

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Niemann kritisiert auch die von Regionspolitikern angekündigten Gespräche mit Ministerpräsident Stephan Weil und seinem Stellvertreter, Wirtschaftsminister Bernd Althusmann: „Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass die Krankenhausplanung und -förderung durch das Land Gegenstand politischer Arangements werden.“ Entscheidungen müssten sich an einer „bedarfsgerechten, hochwertigen und effizienten Patientenversorgung orientieren“.

Von Mathias Klein

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