Delmenhorst - Der Delmenhorster Rat wird an diesem Donnerstag, 28. September, zu einer Sitzung zusammenkommen, um über das finanziell angeschlagene Josef-Hospital zu beraten. Die Einberufung der Sitzung hatten die Gruppe SPD/Piraten, die Linke und die FDP-Fraktion im Rat per Eilantrag gefordert und um einen Bericht sowie eine Erläuterung der Situation von Krankenhaus-Geschäftsführer Ralf Delker gebeten. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr in der Mensa des Gymnasiums an der Willmsstraße.

Die Krankenhaus-GmbH verzeichnet – wie berichtet – ein Defizit von rund drei Millionen Euro. Bis Ende des Jahres könnte es nach Angaben von Krankenhaus-Sprecher Christoph Schmale auf zehn Millionen anwachsen. Zu den Gründen zählt die rückläufige Zahl an Patienten. Nun soll das Krankenhaus mithilfe eines Schutzschirmverfahrens vor der Insolvenz gerettet werden. Vorteil: Die Geschäftsführung kann das Unternehmen weiter verantwortlich lenken und einen Sanierungsplan ausarbeiten.

Die finanzielle Lage des Krankenhauses ist für die FDP Anlass, den Finger in die Wunde zu legen und an ein anonymes Schreiben zu erinnern, das Mitte Juli den Fraktionen, dem Oberbürgermeister und der Delmenhorster Presse zugegangen ist. In ihm war bereits von der drohenden Liquiditätslücke die Rede gewesen. „Alle Alarmglocken der Aufsichtsorgane wie Holdingrat und Gesellschafterversammlung hätten laut aufschrillen müssen und es hätten zumindest klare Rückfragen an die Geschäftsleitung gestellt werden müssen, wie denn der Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen einzuschätzen sei. Nichts davon erfolgte“, kritisiert FDP-Sprecher Claus Hübscher.