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Neuer Klinikchef am Herforder Krankenhaus offiziell vorgestellt

Landrat Jürgen Müller stellt mit Stephan Judick den neuen Vorstandssprecher vor

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Sehen sich gut aufgestellt: Die Klinik-Vorstände Rudolf Küster (v . l.) und Stephan Judick mit Landrat Jürgen Müller vor dem Hauptgebäude des Klinikums Herford. Das Bild entstand auf dem obersten Deck des neuen Parkhauses. | © Peter Steinert

Sehen sich gut aufgestellt: Die Klinik-Vorstände Rudolf Küster (v . l.) und Stephan Judick mit Landrat Jürgen Müller vor dem Hauptgebäude des Klinikums Herford. Das Bild entstand auf dem obersten Deck des neuen Parkhauses. | © Peter Steinert

27.09.2017 | 27.09.2017, 06:30

Kreis Herford. Nun also Herford. Oder besser: Kreis Herford. Denn mit Stephan Judick tritt zum 1. April 2018 ein neuer Vorstandssprecher des Klinikums Herford an, um die medizinische Versorgung des ganzen Kreises zu sichern und die Krankenhausstandorte Enger, Bünde und Herford zu verknüpfen. "Wir bringen die Stärken zusammen", sagte Stephan Judick.

Dass er genau das kann, hat er in den vergangenen 15 Jahren an seinem bisherigen Arbeitsplatz bewiesen. Als Alleinvorstand des Allgemeinen Krankenhauses Celle integrierte er das Klinikum Peine zu einem Verbund mit fast 1.000 Betten. Derzeit laufen die Vorbereitungen zur kreisübergreifenden Kooperation mit drei weiteren Häusern in Bad Bevensen, Walsrode und Soltau.

»Ich habe Krankenhaus von der Pike auf gelernt«

Am gestrigen Dienstag stellte Landrat Jürgen Müller als Vorsitzender des Klinik-Verwaltungsrates den Nachfolger des im Frühjahr nach Osnabrück gewechselten Vorstandssprechers Martin Eversmeyer (die NW berichtete) vor. Zwischenzeitlich hatte Vorstand Rudolf Küster die Verantwortung allein getragen. Küster zeigte sich erleichtert, dass für die Aufgaben künftig wieder zwei Personen zur Verfügung stehen.

"Ich werde die wirtschaftliche und medizinischen Entwicklung stemmen, während sich Rudolf Küster verstärkt um die baulichen Maßnahmen kümmern kann", sagte Stephan Judick, der einst seine Krankenhauskarriere als Krankenpfleger in den Wuppertaler St. Antonius Kliniken gestartet hatte.

"Ich habe Krankenhaus von der Pike auf gelernt und weiß, wie Krankenhaus funktioniert", betonte der 55-Jährige, der im nordrhein-westfälischen Langenberg geboren wurde und der nun im Kreis Herford "eine neue Herausforderung" sucht.

»Es laufen Gespräche mit dem Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen«

Das Klinikum möchte er "zu einem Gesundheitsstandort" ausbauen, weil sich "Herford damit profilieren kann". Schon Ende April bittet Judick die leitenden Chefärzte zu einer Strategietagung, "damit wir Ziele setzen, wie wir uns ausrichten können".

Zur Neuausrichtung könnte etwa ein sogenanntes "Weaning-Zentrum" gehören, das für die Entwöhnung zuvor beatmeter Patienten geschaffen wird. "So etwas gibt es hier noch nicht. So ein Zentrum entlastet die Intensiv-Stationen", sagte Judick, der ein entsprechendes Zentrum in Celle vor acht Jahre erfolgreich aufbaute.

Zuvor aber und noch vor dem Neubau einer Kinderklinik, drängt am Klinikum die Erneuerung der Krankenpflegeschule. Die soll, so Landrat Müller, "in Herford" entstehen. Auf einen genauen Standort wollte er sich aber nicht festlegen. Vermutungen, wonach der Bildungscampus auf dem Stiftberg eine mögliche Option sei, widersprach Müller nicht.

Er verwies darauf, dass diese Schule bis 2019 ihren Betrieb aufnehmen solle und für Schülerinnen und Schüler des Bünder Lukas-Krankenhauses, aus Lippe und des Klinikums Herford geplant werde. "Derzeit laufen zudem Gespräche mit dem Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen", sagte Jürgen Müller.

Ob es bei der kreisübergreifenden Ausbildung bleibt, oder ob die Krankenhäuser der Region in Zukunft zudem andere medizinische Felder gemeinsam bewirtschaften, wird auch an Stephan Judick festzumachen sein.

Tag der offenen Tür im Klinikum

Durch den Darm mitten ins Herz, Luftrettung hautnah, operieren mit den Chirurgen – am Samstag, 30. September, ist Tag der offenen Tür im Klinikum Herford. Von 11 bis 16 Uhr gibt es für die Besucherinnen und Besucher spannende Einblicke hinter die Kulissen des Klinikums – ob im OP, im Rettungswagen oder in der riesigen Heizzentrale. So spielt auf einer Bühne vor dem Haupteingang eine Kinderband Songs ihrer aktuellen CD „Randale im Krankenhaus". Luftrettung wird hautnah im Cockpit des Marinerettungshubschraubers SAR10 auf dem Hubschrauberlandeplatz des Klinikums geboten.

„Reanimation Live" erleben die Besucher im Akademischen Lehrgebäude. Dort gibt es auch die Möglichkeit, sein Können beim Operieren eines Blinddarms am Simulationstrainer der Medizinstudenten unter Beweis zu stellten.

Das gesamte Programm: www.klinikum-herford.de.