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  5. Trotz Eilantrag: Krankenkasse reagiert erst Wochen nach dem Tod der Patientin

Tochter führt Gutachter auf den Friedhof: Krebs-Patientin schickt Eilantrag – erst nach ihrem Tod meldet sich die Krankenkasse
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Kasse muss schnell prüfen
dpa/Jan Woitas/dpa Als die Tochter der Patientin einen Eilantrag stellte, reagierte die Krankenkasse viel zu spät (Symbolbild)

Monatelang kämpfte eine 78-Jährige aus Ascheberg in NRW mit der Verschlimmerung ihrer Krebserkrankung. Ihre Tochter hoffte auf Unterstützung durch die Krankenkasse und schickte mehrere Eilanträge aus der Klinik.

Doch die Versicherung reagierte zeitlupenhaft. Zwei Wochen nach dem Tod der Patientin tauchte der Gutachter auf – die Tochter der Verstorbenen führte ihn zum Friedhof.

„Ich war so wütend, dass ich ihn habe kommen lassen“, erzählte Daniel Jürgens der „Bild“-Zeitung. Wochen nach dem Tod ihrer Mutter hatte demnach der Medizinische Dienst der Krankenkasse den Besuch ihres Gutachters angekündigt, um den Hilfeanspruch der Patientin zu prüfen. Jürgens habe ihn zum Friedhof geführt und erklärt: „Sie wollten doch meine Mutter begutachten. Hier liegt sie.“

„Nach Aktenlage keine Notwendigkeit für Hilfe“

Vorangegangen war demnach ein unwürdiges Hickhack. Nach 10 Jahren mit ihrer Krebserkrankung habe sich Uta Nitsche im Mai einer schweren Operation unterziehen müssen. Die Tochter informierte die Krankenkasse. „Der erste Eilantrag wurde noch aus dem Krankenhaus gestellt“, sagt sie. „Erst kam gar keine Reaktion, dann hieß es, nach Aktenlage bestehe keine Notwendigkeit für Hilfe.“

Barmer GEK
dpa/Henning Kaiser Das Hauptverwaltung der Barmer GEK in Wuppertal.

Krankenkasse prüft den Fall

Kurz darauf kam die Mutter erneut in die Klinik und Jürgens habe einen zweiten Eilantrag gestellt – wieder keine Reaktion. Am 19. August, drei Monate nach dem ersten Antrag, sei die 78-Jährige schließlich gestorben. Erst zwei Wochen später meldete sich die Krankenkasse zur Prüfung.

„So kann man doch nicht mit Menschen umgehen. Meine Mutter hat ihr ganzes Leben Beiträge gezahlt, nie etwas für sich gefordert“, beschwerte sich Jürgens gegenüber „Bild“. Die zuständige „Barmer“-Krankenkasse will laut der Zeitung den Fall umfassend prüfen.

Im Video: Krankenkasse ruft zu Belegen von Homöopathie auf - und macht einen peinlichen Fehler

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