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Nach Personaldiskussion am Bünder Lukas-Krankenhaus: Direktoren-Trio bezieht Stellung

Kritik an »Stimmungsmache«

Bünde (WB).In der mittlerweile öffentlich geführten Diskussion um den Weggang von zwei Chefärzten und angeblich mehrerer Oberärzte am Lukas-Krankenhaus melden sich jetzt drei leitende Mitarbeiter der Bünder Klinik zu Wort.

Die Kündigung von zwei Chefärzten am Lukas-Krankenhaus hat zu regen öffentlichen Diskussionen geführt.
Die Kündigung von zwei Chefärzten am Lukas-Krankenhaus hat zu regen öffentlichen Diskussionen geführt. Foto: Daniel Salmon

In einer Stellungnahme appellieren Martina Waldeyer (Pflegedirektorin), Jörg Horst (Technischer Direktor) und Roland von der Mühlen (Kaufmännischer Direktor) »an all diejenigen, die mit ihren Äußerungen die Spekulationen anheizen und eine angesehene Führungskraft wie Herrn Dr. Sorgenfrei öffentlich zum Sündenbock erklären, ihre Äußerungen zu überdenken«.

Seit mehr als einer Woche verfolge das Direktorentrio die öffentliche Diskussion um die Kündigungen der beiden Chefärzte Dr. Thomas Wege und Dr. Bernd Wejda (wir berichteten exklusiv). Das rege öffentliche Interesse an den Entwicklungen am Krankenhaus spiegele »die Sorgen und Ängste aus Teilen der Bevölkerung wieder, dass die Qualität der medizinischen Versorgung der Bünder Bürger nachhaltig unter dem Weggang der beiden leitenden Ärzte leiden wird«. Es sei »unbestritten«, dass das Krankenhaus »zwei in der Region anerkannte und überaus fachlich hervorragende Chefärzte« verliere.

Kündigungen waren persönliche Entscheidungen

In der Stellungnahme heißt es: »In der öffentlichen Diskussion wurde auch schnell ein Schuldiger für die Kündigungen ausgemacht, in persona Herr Dr. Sorgenfrei. Aber bleiben wir einmal bei den Fakten und verlassen den mit persönlichen Anfeindungen gegen Herrn Dr. Sorgenfrei geprägten Pfad der Spekulationen. Beide leitenden Mediziner verlassen das Lukas- Krankenhaus aus eigener Entscheidung.« Nicht das Lukas-Krankenhaus habe beiden gekündigt, sondern beide Chefärzte hätten eine persönliche Entscheidung getroffen. In wie weit die Gründe für eine Kündigung öffentlich thematisiert werden könnten und sollten, darüber könne man streiten: »Aber die Form, wie Herr Dr. Sorgenfrei in der öffentlichen Diskussion als Schuldiger für den Weggang der beiden leitenden Mediziner verantwortlich gemacht wird, lässt jede Form konstruktiver Kritik zum Wohle der Patienten und der Mitarbeiter vermissen.«

Durch diese Form der öffentlichen Stimmungsmache werde zur Verunsicherung in der Bevölkerung wie auch der Belegschaft beigetragen. Dadurch werde dem »gesamten Lukas-Krankenhaus und seinen Mitarbeitenden, die sich jeden Tag mit hohem Engagement für die Versorgung der Patienten des Lukas-Krankenhauses einsetzen, und nicht wie vielleicht beabsichtigt, nur Dr. Sorgenfrei«, geschadet.

»Haben Sie ein bisschen Vertrauen«

Das Letzte, was die Geschäftsführung des Lukas-Krankenhauses auf der Suche nach geeigneten Nachfolgern für die vakant werdenden Chefarztpositionen benötige, seien öffentliche Schuldzuweisungen. Die drei Direktoren appellieren daher, die Geschäftsführung ihre Arbeit machen zu lassen. Dass die Geschäftsführung ihr Handwerk verstehe, zeigten unter anderem die letzten Nachfolgeregelungen in der Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie nach dem Ausscheiden des früheren Chefarztes Prof. Dr. Kiefer, als die »mutige Entscheidung« zu Einführung eines Kollegialsystems, bestehend aus vier Chefärzten getroffen wurde. »Haben Sie ein bisschen Vertrauen, wir haben es jedenfalls«, schreiben Waldeyer, Von der Mühlen und Horst abschließend in ihrer Stellungnahme.

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