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Erst nach 15 Monaten aufgeflogen: Psychisch Kranker arbeitet unbemerkt als Arzt in ostfriesischer Psychiatrie
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Arzt mit Stethoskop
dpa/Arno Burgi Der Mann gab sich unbemerkt als Mediziner aus

Henry T. (Name geändert) schlüpft gerne in andere Rollen, am liebsten gibt er sich als medizinische Fachkraft aus. Doch der 38-Jährige ist nicht etwa Schauspieler, sondern psychisch krank: Er leidet unter einer akuten Psychose und paranoider Schizophrenie.

Ganze 15 Monate verbrachte Henry T. in der psychiatrischen Abteilung einer Klinik in der ostfriesischen Stadt Norden. Allerdings war er nicht als Patient zur Behandlung dort - sondern verdiente als Arzt sein Geld. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll er dabei monatlich rund 4300 Euro brutto verdient haben. Seine Zeugnisse hatte der Mann so gut gefälscht, dass er damit bei der Zulassungsstelle für Mediziner in Hannover durchgekommen war.

Dann legte er eine befristete Berufserlaubnis des Niedersächsischen Zweckverbands für Approbationserteilung (NIZzA) aus Hannover vor – und wurde prompt eingestellt. Im März 2016 trat der Betrüger in Norden seinen Dienst als „Assistenzarzt“ an.

"Unmöglich, sich vor solchen Täuschungen zu schützen"

Dass er eigentlich gar kein Arzt war, fiel mehr als ein Jahr lang niemandem auf. Möglicherweise kannte T. die Abläufe in der Klinik so gut, weil er selbst bereits einige Klinikaufenthalte als Patient hinter sich hatte. Nur durch eine Routine-Überprüfung durch einen NIZza-Mitarbeiter im Juni 2017 flog der Hochstapler schließlich auf.

Der Klinik-Chefarzt betonte gegenüber der Zeitung, dass es unmöglich sei, sich vor solchen Täuschungen zu schützen. T.'s Zeugnisse, angeblich von einer ukrainischen Universität, seien ebenso wie Notentabellen und amtliche Bescheinigungen sehr gut gefälscht gewesen. Größeren Schaden konnte der Fake-Arzt aber offenbar nicht anrichten: „In seiner Beschäftigungszeit befand er sich in der Anlernphase und übte keine selbstständigen Tätigkeiten aus“, sagte der Mediziner der "Bild".

Hatte sich bereits fünf Jahre als Krankenpfleger ausgegeben

Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover wegen Betruges und Urkundenfälschung gegen Henry T. Bei einer Hausdurchsuchung wurde der Zeitung zufolge bereits Beweismaterial sichergestellt.

Übrigens war das nicht das erste Mal, dass es dem 38-Jährigen gelang, Dokumente täuschend echt zu fälschen und eine falsche Identität anzunehmen: Schon im Jahr 2006 hatte der psychisch Kranke es geschafft, einen Job als Krankenpfleger an Land zu ziehen. Ganze fünf Jahre lang arbeitete er damals in dem Beruf, bis der Schwindel aufflog.

Im Video: 15 Prozent fallen darauf rein - So versuchen Betrüger Ihnen mit dreistem Brief 700 Euro aus der Tasche zu ziehen

jz/red_desk
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