Geklagt wird immer. Taxifahrer. Bauern. Pflegepersonal. Lehrkräfte. Die Bezahlung! Die Belastung! Die Bürokratie! Zu wenig, zu hoch, zu viel. Zu den notorischen Jammerlappen gehören auch die Ärzte in Deutschland. Sie klagen traditionell viel und gerne. Am liebsten über den bürokratischen Aufwand, den sie im Praxisalltag bewältigen müssen. Über den ganzen Computer- und Papierkram also, der ihnen Zeit raube, die sie besser mit den Patienten verbringen sollten.

Und was haben die Ärzte? Recht! Das zumindest legen die Ergebnisse einer neuen Untersuchung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nahe, die gerade veröffentlicht wurden. Insgesamt 54,16 Millionen Arbeitsstunden pro Jahr werden in den etwa 164.000 Praxen in Deutschland von niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten für die Bewältigung administrativer Aufgaben aufgewendet. Umgerechnet entspricht das jährlich 60 Arbeitstagen für jede Praxis. Anders gesagt: Eigentlich müsste jeder Arzt seine Praxis mindestens einen Tag in der Woche zusperren, damit der Papierkram erledigt werden kann.