Insgesamt liegt der Investitionsbedarf laut Klinik bei 1,4 Mrd. Euro, davon trägt das Land den Löwenanteil. Ziel: die bestmögliche medizinische Versorgung sichern.
Skalpell und Schere liegen bereit, die Spezialisten sind in Position, der nächste schwere Eingriff an der baulichen Substanz der Charité steht bevor. Milliarden-OP für Europas größtes Universitätsklinikum! „Die Charité steht vor einem Jahrzehnt der Investitionen“, kündigte am Donnerstag Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (52, SPD) an.
Insgesamt liegt der Investitionsbedarf der Charité bei rund 1,4 Milliarden Euro. Das Land Berlin trägt davon 1,1 Milliarden Euro. Schon in den nächsten fünf Jahren wird knapp eine halbe Milliarde Euro in alle Standorte gesteckt.
B.Z. erklärt, wie die Standorte verarztet werden
► Allein das Benjamin-Franklin-Klinikum in Steglitz, das 2018 50 Jahre alt wird, hat einen Bedarf von 219 Millionen Euro. Hier wird eine neue Notaufnahme für 15 Millionen Euro gebaut. Bereits fünf hochmoderne OP-Säle wurden eingerichtet, weitere 13 sind in Planung (für 19 Millionen Euro). Pflegestationen (14 Millionen Euro) und Hubschrauberlandeplatz (3,4 Millionen) werden erneuert. 60 Millionen Euro kostet die Sanierung der 9800 Quadratmeter großen Klinik-Betonfassade. Dutzende der an Stangen aufgefädelten Steine, die symbolisch Wirbelsäulen darstellen sollen, sind in den letzten Jahren herabgestürzt. 8,2 Millionen Euro sind für die Sicherung eingeplant. „Die Restaurierung ist extrem aufwendig“, sagt Charité-Chef Karl Max Einhäupl (70). Denn die Fassade steht unter Denkmalschutz.
► Das Virchow-Klinikum (Wedding) hat einen Investitionsbedarf von 770 Millionen Euro! 2019 soll mit dem Neubau für ein gemeinsames Universitäres Herzzentrum begonnen werden (208 Millionen Euro).
► Am Standort in Mitte bestehen nach der Sanierung des Bettenhochhauses (202,5 Millionen Euro) noch 270 Millionen Euro Investitionsbedarf. Hier wird zunächst die Psychiatrie für 14 Millionen Euro saniert.