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Patientenzahl steigt stark

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Der Neubau mit Operationssälen und einer Gynäkologiepraxis (rechts) wurde Anfang 2016 eröffnet. Später kam ein ambulantes OP-Zentrum hinzu.
Der Neubau mit Operationssälen und einer Gynäkologiepraxis (rechts) wurde Anfang 2016 eröffnet. Später kam ein ambulantes OP-Zentrum hinzu. © Wolfgang Schörner

Die Penzberger Klinik dagegen näherte sich zuletzt einer „Schwarzen Null“. Das Krankenhaus kann einen starken Anstieg an Patienten verzeichnen. Doch ausgerechnet das trübt die Bilanz.

Penzberg – In den vergangenen Jahren ist die Zahl der behandelten Patienten am Penzberger Krankenhaus stetig gestiegen. Seit dem Jahr 2012 verzeichnete das 100-Betten-Haus einen Zuwachs um 37 Prozent. In diesem Jahr waren es bereits 4595 Patienten. Genauer beschrieben wird der Aufschwung durch den „Case Mix“-Index, der auch den Schweregrad der Erkrankungen berücksichtigt. Dieser stieg seit 2012 um 44,6 Prozent. Diese Zahlen nannte der Penzberger Krankenhaus-Geschäftsführer in der jüngsten Stadtratssitzung. Er war vom Rathaus eingeladen worden, um die Entwicklung des Hauses zu erläutern. „Wir sind stolz auf unser Krankenhaus“, sagte Bürgermeisterin Elke Zehetner. Die Entwicklung werde von manchen mit Neid betrachtet, fügte sie an – wohl darauf anspielend, dass die Krankenhaus-GmbH des Landkreises Weilheim-Schongau das Penzberger Haus Anfang 2012 an das Starnberger Klinikum übergab. Die Kliniken in Weilheim und Schongau dürften heuer ein Defizit von über fünf Millionen Euro haben.

Besser schaut es in Penzberg aus. Vor eineinhalb Jahren hatte Dr. Thomas Weiler, Chef der Muttergesellschaft, der Kreiskrankenhaus Starnberg GmbH, erklärt, das Penzberger Krankenhaus befindet sich knapp vor der „Schwarzen Null“. Eigentlich hätte man sie auch schon erreicht, sagte Geschäftsführer Rauschmeier auf Nachfrage unserer Zeitung. Einen Strich durch die Rechnung machte ihm zufolge jedoch der gesetzliche „Fixkostendegressionsabschlag“. Vereinfacht gesagt: Er bestraft Krankenhäuser, deren „Case Mix“-Index schneller als kalkuliert steigt, mit einem finanziellen Abschlag über drei Jahre. „Wenn das nicht wäre, hätten wir eine Schwarze Null“, so Rauschmeier. Im vergangenen Jahr lag das Ergebnis des Penzberger Krankenhauses bei einem Minus von 780 000 Euro.

In der Stadtratssitzung hatte der Geschäftsführer an die jüngsten Neuerungen an der Penzberger Klinik erinnert: den Anbau mit zwei Operationssälen sowie das ambulante OP-Zentrum, wo auch viele niedergelassene Ärzte operieren, zum Beispiel der Gynäkologe Dr. Sebastian Zuber und der Urologe Dr. David Sailer. Beide bieten mit Prof. Dr. Christian Anthuber seit diesem Sommer das „Beckenbodenzentrum Starnberg-Penzberg“ an. Bald starten soll zudem eine „diabetische Fußambulanz“ mit dem neuen Oberarzt Dr. Nicolai Gappa, einem Diabetologen am Krankenhaus. Seit der Übernahme, so Rauschmeier, sei die Zahl der Mitarbeiter von 150 auf circa 190 Beschäftigte gestiegen – auch wenn es ihm zufolge derzeit für alle Krankenhäuser schwierig ist, Ärzte und Pflegekräfte zu finden.

Der Geschäftsführer kündigte auch an, dass das Krankenhaus im Verbund mit Starnberg sein Qualitätsmanagement zertifizieren lässt. Das gilt ebenso für das Risikomanagement. Aktuell wurde das Penzberger Haus zusammen mit der Starnberger Klinik für den Umgang mit Ressourcen zudem als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet. Eine Änderung in der Gesellschaftsform wird es zum Beginn des neuen Jahres geben. Neue Dachgesellschaft wird, wie berichtet, die „Starnberger Kliniken GmbH“.

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