Wermelskirchen Krankenhaus investiert in die Zukunft

Wermelskirchen · Der Umbau der Privatstation schreitet voran. Um im Wettbewerb bestehen zu können, sind weitere Neuerungen geplant. Im ambulanten Bereich wird eine Tochtergesellschaft aktiv - in Absprache mit niedergelassenen Ärzten.

 Der Blick in den Flur der Privatstation zeigt, wie viel Technik in den Decken und Wänden stecken wird. Anfang nächsten Jahres soll die Station eröffnet werden. Foto: Jürgen Moll

Der Blick in den Flur der Privatstation zeigt, wie viel Technik in den Decken und Wänden stecken wird. Anfang nächsten Jahres soll die Station eröffnet werden. Foto: Jürgen Moll

Foto: Moll Jürgen

Umbau der Privatstation, Neuerungen in der Intensivstation, ein neues MRT-Gerät und ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) - die Liste der Ausgaben, die das Krankenhaus Wermelskirchen tätigt, ist nicht zu knapp. Investieren heißt das Zauberwort für die Geschäftsführung des Krankenhauses Wermelskirchen, um im Wettbewerb mit anderen, größeren und häufig privaten Krankenhäusern bestehen zu können. "Und gleichzeitig gilt es, gut zu wirtschaften. Das haben auch wir gelernt", sagt Geschäftsführer Christian Madsen mit Überzeugung.

Dieser Spagat ist offenbar gelungen. Das städtische Haus schreibt schwarze Zahlen, die Auslastung ist gut, was Madsen auch auf das gute Image des Krankenhauses zurückführt, das es in der Bevölkerung genieße. "Rückmeldungen von Patienten und Angehörigen bestätigen uns das", sagt Madsen. Viel habe man in gut ausgebildetes Personal investiert, der Stellenschlüssel sei nicht zu knapp kalkuliert.

Dennoch gilt es, sich auf Veränderungen einzustellen. Eine Krankenhaus-Strukturreform, verbunden mit einem neuen Finanzierungssystem, will die neue Landesregierung bald auf den Weg bringen. Spezialisierungen, Schwerpunktbehandlungszentren sollen ein Baustein sein.

Die Geschäftsführung des 200 (Plan-)Betten-Krankenhauses in Wermelskirchen sieht sich gut aufgestellt. Es gibt zwar weniger Fachabteilungen als in anderen Häusern, aber eine Grund- und Regelversorgung - auch für schwerere Erkrankungen. Madsen: "Wir haben ein gutes Leistungs-Portfolio."

Derzeit läuft der grundlegende Umbau der Stadion mit insgesamt 48 Privatbetten. "Der Anteil an Privatpatienten ist hier relativ hoch", stellt Madsen fest. Er führe dies auf den Einzugsbereich zurück. Weil Bauarbeiten im laufenden Krankenhausbetrieb nicht geräuschlos über die Bühne gehen, erhielten Patienten in benachbarten Zimmern einen Hörschutz. Klagen über Lärmbelästigungen gab es nicht. Vorsorglich erhalten Patienten bei der Aufnahme ein Informationsblatt, in dem über das Umbauprojekt aufgeklärt wird.

Jüngstes Kind im Portfolio ist die Gründung einer Tochtergesellschaft MVZ. Hinter dem Projekt steht das Ziel, eine möglichst breite medizinische Versorgung im ambulanten Bereich sicherzustellen: Können Facharztpraxen nach Ausscheiden des Inhabers in den Ruhestand nicht nachbesetzt werden, wie es in Städten außerhalb der großen Metropolen häufiger vorkommt, springt die Gesellschaft ein. Ein Beispiel: Zwei im Krankenhaus angestellte Oberärzte übernehmen die Praxis - wie die chirurgische Praxis Am Schwanen - und arbeiten auch im stationären Bereich weiter. Eine Konkurrenzsituation solle jedoch nicht geschürt werden. Das Konzept sei mit der nieidergelassenen Ärzteschaft abgestimmt worden, betont Madsen. "Inzwischen kommen die Ärzte, die keinen Käufer für ihre Praxis finden, sogar auf uns zu", berichtet Ralf Schmandt, stellvertretender Geschäftsführer.

Zwar existiert die Tochtergesellschaft bereits, sie müsse aber noch mit Leben gefüllt werden. Ob es eines Tages auch eine zentrale Anlaufstelle für die ambulante Versorgung geben wird, sei noch offen. Wichtig sei, dass Bürger für Facharzt-Besuche nicht in eine andere Kommune fahren müssen, sondern Fachärzte vor Ort haben.

(RP)
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