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Krankenhausplanung

600 Millionen Euro mehr für Kliniken

Düsseldorf

Wie eine Heiß-Kalt-Dusche: Eben noch hatte sich die nordrhein-west­fälischen Krankenhauschefs über den warmen Geldregen aus Düsseldorf gefreut – 250 Millionen Euro mehr, 780 Millionen insgesamt – erhalten sie dieses Jahr für drängende Investitionen. 

Hilmar Riemenschneider

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will Veränderungen in der Krankenhauslandschaft fördern und Schwerpunktzentren für seltene Krankheiten schaffen.
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will Veränderungen in der Krankenhauslandschaft fördern und Schwerpunktzentren für seltene Krankheiten schaffen. Foto: Gunnar A. Pier

Die Abkühlung folgte mit dem Etat 2018, der statt 250 nur noch 50 Millionen Euro mehr vorsah. „Das sind zwei Schritte zurück, und so kommen wir in NRW nicht wirklich voran“, schimpfte Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft. Er war wohl zu schnell auf der Palme.

Es stimmt zwar, dass Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) im kommenden Jahr nur 50 Millionen zusätzlich verteilen kann. Aber ab 2019 legt das Land deutlich mehr Geld drauf. Der Minister bekräftigte gegenüber unserer Zeitung: „Die Krankenhäuser in NRW sind deutlich unter­finanziert worden, damit machen wir Schluss“, kündigt er an: „Sie erhalten in den nächsten Jahren insgesamt 600 Millionen Euro zusätzlich.“ Diese bis 2021 geplanten Zuschläge verbindet er mit einem Kurswechsel bei der Mittelverteilung. Das meiste zusätzliche Geld fließt in die Förderung einzelner Kliniken statt als Investitionspauschale.

2018 steigen die allgemeinen Mittel um 16,7 auf 547,7 Millionen Euro, mit 33,3 Millionen nimmt Laumann erste Weichenstellungen in der Krankenhausplanung vor. Dafür sind 2019 schon 166,7 Millionen Euro eingeplant, die Pauschale steigt leicht auf 560 Millionen. In den beiden folgenden Jahren will Laumann die Einzelförderung auf 200 Millionen Euro jährlich hochschrauben, die Pauschale soll dann bei 565 Millionen verharren.

„Wir wollen damit ganz gezielt Veränderungen in der Krankenhauslandschaft fördern – hin zu mehr Struktur und Qualität“, betonte Laumann. So will er Schwerpunktzentren für seltene Krankheiten schaffen. „Wir brauchen wieder eine Krankenhausplanung, die diesen Namen verdient, die flexi­bler, schneller und effizienter ist.“ Nur so lasse sich in der Fläche eine gute medizinische Versorgung sichern.

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