Bad Säckingen – Es war zwar nur noch ein Fünkchen Resthoffnung, das Spital Bad Säckingen könne doch noch erhalten werden, wenn nur genügend Personal für den Weiterbetrieb gefunden werden könnte. Denn genau diesen Zusatz hat der Kreistag vergangene Woche in seinen Beschluss aufgenommen. Es war Anlass genug für die Mitarbeiter, in letzter Minute in Eigenregie auf die Suche nach "Spitalrettern" zu gehen. Aber dieses Fünkchen Resthoffnung wurde nun von den Gesellschaftern definitiv gelöscht: In ihrer Sitzung am Mittwoch haben sie die Schließung des Standorts zum Jahresende unter Dach und Fach gebracht. Dabei hatte sich zumindest ein Interessent auf die Mitarbeiterinitiative hin gemeldet.

"Möchten Sie als Retter des Spitals Bad Säckingen in die Geschichte eingehen?" Mit dieser Frage wandten sich die Bad Säckinger Spital-Mitarbeiter an Fachärzte und Pflegekräfte, mit der Bitte, per Bewerbung das "Argument des Personalmangels zu entkräften" und ein Zeichen für den Erhalt beider Krankenhäuser der Spitäler Hochrhein zu setzen. "Wir haben nichts mehr zu verlieren, aber mit Ihrer und Gottes Hilfe können wir alles gewinnen", heißt in dem emotionalen Appell, der unserer Zeitung vorliegt.

Wie sich zeigt, stieß diese Mitarbeiterinitiative in letzter Minute nicht auf taube Ohren. Ein bekannter Arzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Rettungsmedizin bekundete offiziell sein Interesse, "ab Januar 2018 unter einem dann zu vereinbarenden Teilzeitmodus tätig zu sein", wie er in einem an die Spitäler Hochrhein gerichteten Schreiben darstellt.

Allerdings kommt all das zu spät, wie Spitäler-Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt auf Nachfrage erklärt. Die Gesellschafterversammlung habe am Mittwoch die Schließung des Bad Säckinger Hauses zum 31. Dezember beschlossen: "Der Beschluss wird nun umgesetzt, nach der bekannten mehrjährigen Entwicklung ist eine Rettung der stationären Medizin in Bad Säckingen nun nicht mehr möglich." Denn neue Arbeitsverträge hätten nicht mehr abgeschlossen werden können.

Alle Vorbereitungen zur Schließung des Standorts Bad Säckingen und zur "kurzfristigen Ertüchtigung des Standortes Waldshut" liefen jetzt auf Hochtouren. "Eingehende und ernst gemeinte Bewerbungen werden gerne mit Blick auf den Standort Waldshut bearbeitet. Wir gehen davon aus, dass der Veränderungswunsch der Bewerber für den Hochrhein standortunabhängig ist", so Schlaudt. Grundsätzlich habe er von der Mitarbeiterinitiative in Bad Säckingen nichts gewusst, das Ganze sei nicht mit der Geschäftsführung abgestimmt gewesen.

Der Förderverein sehen die Mitarbeiterinitiative zumindest als "wichtigen Impuls", um Fachleute auf Bad Säckingen aufmerksam zu machen. Denn auch wenn der Gesundheitscampus komme, werde Personal gebraucht: "Es ist ja derzeit noch ein laufender Prozess, bei dem noch nicht abschließend geklärt ist, wohin der Weg genau führt", so Vorstandsmitglied Wolfgang Köster. Das gelte im Übrigen auch für das Spitalgebäude selbst. Daher sei es empfehlenswert, das Haus nicht einfach zu zumachen. Andernfalls bestehe die große Gefahr von weiteren baulichen Schäden am Gebäude, was eine mögliche weitere Nutzung erschwere.