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Was wird aus der Inselklinik?

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Die Sana-Klinik auf Fehmarn: Wird es zukünftig keine stationäre Versorgung mehr geben?
Die Sana-Klinik auf Fehmarn: Wird es zukünftig keine stationäre Versorgung mehr geben? © Fehmarn24/FT-Archiv

FEHMARN/EUTIN -mb- Die Sana-Kliniken Ostholstein scheinen einfach nicht in ruhige Gewässer zu kommen. Nach maroder Gebäudesubstanz in Eutin, eingeschränkter Notfallversorgung in Oldenburg und insgesamt angespannter Personalsituation in allen Häusern steht nun die Inselklinik auf Fehmarn im Fokus. Auf FT-Nachfrage vermutet Beate Fleischmann, Sana-Gesamtbetriebsratratsvorsitzende in Ostholstein, dass es zu einer deutlichen Reduzierung des Leistungsangebotes kommen könnte. Dafür gebe es starke Indizien – Anja Neuwohner, Allgemeinmedizinerin an der Inselklinik und Dienstplanverantwortliche, pflichtet bei. Sana widerspricht den Vermutungen.

„Wir gehen davon aus, dass sich die Versorgung durch die Inselklinik verändern wird“, sagen Fleischmann und Neuwohner. Bei chirurgischen oder internistischen Problemen werde die Inselklinik nicht mehr erster Anlaufpunkt sein und neben begrenzter Zeiträume auch mit einem deutlich reduzierten Leistungsangebot aufwarten, sind sich beide sicher. Ein Indiz sei die geplante Umstellung von Bereitschafts- auf Rufdienst. „Nachts und am Wochenende ist nur ein Arzt vor Ort. Seit Langem gibt es zudem unbesetzte Stellen, und entsprechend übernehmen Honorarärzte die Dienste – das kostet Sana sehr viel Geld, da sie wesentlich besser bezahlt werden“, meint die Gesamtbetriebsratsvorsitzende. Ein Arzt könne jedoch wesentlich mehr Rufdienste abdecken, ergänzt Neuwohner.

Stutzig habe Fleischmann auch die Wortwahl des Geschäftsführers Klaus Abel im Hauptausschuss gemacht. „Dort sind im Zusammenhang mit Fehmarn die Worte ‚Praxisklinik‘ und ‚Schmerzklinik‘ gefallen. Für mich ein klares Zeichen, in welche Richtung es gehen soll.“

Im Krankenhausplan des Landes sei die Inselklinik als Standort mit begrenzter Grund- und Regelversorgung eingeordnet, sodass es wohl möglich wäre, diesen Schritt zu gehen“, so Fleischmann und weiter: Dies sei jedoch nur denkbar, wenn in Oldenburg eine 24-stündige chirurgische Notfallversorgung existiere.

Auf Anfrage bei Sana, ob es eventuell Ideen oder Pläne gebe, derartige Veränderung in näherer Zukunft herbeizuführen, gibt Michael Hesse, Leiter der Sana-Unternehmenskommunikation, ein klares Dementi. „Nichts dergleichen ist angedacht. Es gibt keine derartigen Ideen – es bleibt alles so, wie es ist“, erklärte Hesse und betonte, dass „Sana zum Standort steht und die Versorgung aufrechterhalten wird.“

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