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Sana

Klinik investiert fast 6 Millionen Euro

Checkt mit dem Leitenden Notarzt Dr. Christopher Rose (links) die Ausrüstung: Dr. Holger Praßel, Geschäftsführer des Sana-Krankenhauses. Er war früher selber Rettungsassistent und hat darüber promoviert. Foto: Roland Keusch

Checkt mit dem Leitenden Notarzt Dr. Christopher Rose (links) die Ausrüstung: Dr. Holger Praßel, Geschäftsführer des Sana-Krankenhauses. Er war früher selber Rettungsassistent und hat darüber promoviert. Foto: Roland Keusch

Von Thomas Wintgen

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Ein Jahr ist es her, dass Dr. Holger Praßel (50) Geschäftsführer des Sana-Klinikums an der Burger Straße – und in Radevormwald – wurde. Im Rückblick verweist er darauf, dass viele Prozesse verbessert worden seien. Er nennt beispielhaft die Arzt-Patient-Kontaktdaten, das „Manchester-Triage-System (MTS)“ – ein standardisiertes Verfahren zur systematischen Ersteinschätzung („Triage“) der Dringlichkeit der Behandlung von Patienten.

Standpunkt von Thomas Wintgen

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Triage ist die Methode, den Schweregrad der Erkrankung bzw. der Verletzung in kurzer Zeit zu erkennen und die Dringlichkeit einzustufen. Praßel übersetzt das in Ampelfarben. „Grün“ sind Patienten, die zum Beispiel „ein bisschen Fieber“ haben; „Rot“ gilt für im Extremfall lebensbedrohliche Krankheiten. „Gelb“ liegt irgendwo dazwischen. Ein zweiter Bereich, den der Sana-Geschäftsführer optimieren will, ist das Entlassungsmanagement. Weil heute der Arztbericht Standard ist, sichert man den gerne mit aktuellen Laborwerten ab. Auf diesen müssen die Patienten warten – und blockieren dabei gewissermaßen ein Krankenhausbett.

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Die letzte Schülerklasse hat Sana komplett übernommen

Im Rückblick aufs erste Jahr sieht Praßel nach Hochrechnungen schwarze Zahlen. Er spricht vom starken Leistungszuwachs und erfreulich hohen Patienten-Zuflüssen. Der Anteil der Patienten aus Remscheid liege bei etwa 90 Prozent; hinzukommen Spezial- und insbesondere Notfälle aus dem Umland. Da liegt nahe, dass das Haus personell hinreichend ausgelastet ist. „Wir haben versucht, Schülerklassen aus unserem Haus komplett zu übernehmen,“ schildert der Geschäftsführer die Überlegungen, den Personalbedarf zu decken. Bei der jüngsten, 13-köpfigen Klasse sei das auch gelungen.

Ziemlich einmalig sei, dass es am Sana-Klinikum für Kinder das so genannte „Kleeblatt“ gibt: die Kinderklinik mit Intensivstation, die Kinder-Psychiatrie, das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) sowie die Kinderschutzambulanz, die zwar selbstständig getragen wird, aber ganz eng ans Klinikum angeschlossen ist.

Das SPZ ist eine interdisziplinär arbeitende Facheinrichtung zur ambulanten Untersuchung, Behandlung und Unterstützung von Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen mit angeborenen oder erworbenen Störungen, Problemen in der Entwicklung oder seelischen Störungen und Verhaltensproblemen.

Dr. Praßel: „Diese Kinder brauchen Ärzte, Psychologen und Therapeuten, die sich gut auskennen.“ Kinder wie Eltern haben besondere Bedürfnisse. Lebensbedingungen und Alltagsprobleme sind herausfordernd und bedürfen der Unterstützung durch Fachkräfte.“

Ein großes Lob hat er für das Ehrenamt übrig – für die Grünen Damen insbesondere. „Die kann man nicht hoch genug einschätzen.“ Er sieht darin auch Bestätigung. „Je mehr Ehrenamt im Haus ist“, sage die Branche, „desto besser ist es geführt und ist sein Ruf.“

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Er sieht die Krankenhäuser konfrontiert mit einer erheblichen Zunahme von Senioren – bettenmäßig wie von fachlicher Seite. Zumal fast jeder Mensch im Alter irgendwann – und in sehr unterschiedlichen Schweregraden – dementiell erkrankt. Früher landeten solche Fälle häufig beim Hausarzt oder blieben in der Familie. Heute leben die meisten Familien nicht mehr unter einem Dach und zum Teil räumlich weit getrennt. Praßel spricht in Sachen Geriatrie von „wachsenden Herausforderungen wegen wachsender Fallzahlen“.

„Das Sana-Klinikum ist auf einem sehr guten Weg,“ leitet Praßel aus den positiven Zahlen für 2017 die Prognose für die Zukunft ab. Und weil man sich nicht ausruhen dürfe und wolle, gehe es weiter. Zusätzlich zur neurochirurgischen Sprechstunde als Dienstleistung für Senioren soll es eine Sprechstunde für plastische Chirurgie geben.

ZAHLEN UND PLANUNG

MITARBEITER Das Sana-Klinikum hat aktuell rund 1100 Mitarbeiter, davon rund 150 Mediziner. 
KAPAZITÄT An der Burger Straße – und in der Tagesklinik in Wuppertal – gibt es insgesamt 684 Betten. 
PROGNOSE Ob es dabei bleibt, ist nicht sicher. Das Land hat die Bettenzahlen neu berechnet und zum Teil gekürzt.

„Und wir investieren in diesem und im nächsten Jahr insgesamt rund sechs Millionen Euro“, erläutert Dr. Holger Praßel – davon allein 5 in 2017. Ein erheblicher Teil fließt in das neue Herzkatheter-Labor; dahinter steckt die Idee eines interdisziplinären Gefäßzentrums mit drei Laboren, das heißt einer noch schnelleren Versorgung und sehr zügigen Bearbeitung.

RGA

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