TageseinrichtungLeverkusener Klinikum erhält Mitte 2019 eine Psychiatrie

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Im Gebäude der früheren Geriatrischen Klinik an der Paracelsusstraße soll die Psychiatrie einziehen.

Im Gebäude der früheren Geriatrischen Klinik an der Paracelsusstraße soll die Psychiatrie einziehen.

Leverkusen – „Es gibt kaum ein Gebiet in der Medizin, in dem man den Menschen so gut helfen kann“, schwärmt Dr. Thomas Dielentheis von seinem Job an der Klinik des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) in Langenfeld. „Wir haben in der Psychiatrie wirklich gute Therapieansätze.“

Und die wird der Experte für psychische Erkrankungen mit seinem Team voraussichtlich von Mitte 2019 an auch in Leverkusen zum Einsatz bringen. Zu diesem Zeitpunkt sollen 30 Betten der LVR-Klinik im Klinikum Leverkusen bezugsfertig sein. Dafür werden drei Etagen, die der LVR vom Klinikum erworben hat, umgebaut.

Depression, Angsterkrankung, Demenz oder Abhängigkeit

Die Idee eines Ablegers der Langenfelder Klinik habe es schon sehr lange gegeben, sei aber nie realisiert worden, so Dielentheis. Nun ist es soweit. Menschen mit einer Depression, Angsterkrankung, Demenz oder einer Abhängigkeit sollen demnächst in Leverkusen eine Behandlungsmöglichkeit bekommen können. Neben Gruppenrunden wird es Kunst-, Musik- und Sporttherapie geben.

„Hinzu kommt auch noch eine Tagesklinik auf dem Gelände des Klinikums“, so Dielentheis. Montags bis freitags kommen die Patienten tagsüber in die Klinik und sind am Wochenende sowie abends zu Hause. „Es ist geplant, zu prüfen, ob auch ein sogenanntes Home Treatment, also die Behandlung im eigenen Zuhause, angeboten werden kann“, so Dielentheis. „Zudem planen wir ein psychosomatisches Angebot auf dem Gelände des Klinikums Leverkusen.“

Kooperation zwischen den Häusern

Darüber hinaus gibt es schon lange eine Kooperation zwischen den Häusern. „Bereits jetzt sind wir mit dem Klinikum fachlich und infrastrukturell gut vernetzt“, erläutert Dielentheis. Die Zusammenarbeit will er weiter ausbauen. So plant die LVR-Klinik, unter anderem auch auf das Labor und die Ärzte im Klinikum bei körperlichen Problemen zurückzugreifen. Zudem gibt es seit Herbst 2016 auf Initiative der LVR-Klinik das Leverkusener Bündnis gegen Depression, das gemeinsam mit dem Sozialpsychiatrischen Zentrum, dem Sozialdienst katholischer Frauen und der Suchthilfe Leverkusen Veranstaltungen zu psychischen Erkrankungen anbietet.

Depression ist salonfähig

Die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Uwe Richrath. „Diese Veranstaltungen sind immer sehr gut besucht“, sagt Dielentheis. Er wertet das als ein Zeichen, dass psychische Erkrankungen aus der Tabu-Ecke herausgekommen sind. Die Depression sei salonfähig geworden, die Schizophrenie nicht. „Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass die Anzahl der psychischen Erkrankungen nicht zugenommen hat. Es werden aber mehr Menschen behandelt“, erläuterte Dielentheis. Es werden in Leverkusen allerdings keine Patienten behandelt, die eine geschlossene Unterbringung benötigen, zum Beispiel gerichtlich eingewiesene Menschen. „Diese werden weiterhin auf den verbleibenden Stationen in Langenfeld aufgenommen“, erläuterte der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.

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