Medizin
Mit offenem Brief: Ärzte wehren sich gegen die Schliessung der Männedorfer Klinik

Die Privatklinikgruppe Clienia will das sozialpsychiatrische Ambulatorium und die Tagesklinik in Männedorf schliessen. Dagegen regt sich Widerstand. Hausärzte und Psychiater kritisieren die Schliessung in einem offenen Brief.

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Hausärzte und Psychiater wehren sich in einem offenen Brief gegen die geplante Schliessung. (Symbolbild)

Hausärzte und Psychiater wehren sich in einem offenen Brief gegen die geplante Schliessung. (Symbolbild)

pixabay

Die Privatklinikgruppe Clienia ist mit der psychiatrischen Grundversorgung am rechten Zürichseeufer beauftragt. In Männedorf behandeln 30 Fachleute momentan rund 700 Patienten im sozialpsychiatrischen Ambulatorium, weitere 80 Patienten werden in der Tagesklinik betreut. Doch künftig müssen sie nach Wetzikon reisen, wie die "NZZ" schreibt.

Dort will die Clienia-Gruppe die ambulante Versorgung konzentrieren. Die Tagesklinik und das Ambulatorium in Männedorf sollen geschlossen und das Gebäude für Gruppenpraxen umgenutzt werden. Der Verwaltungsrat wird voraussichtlich Ende Januar entscheiden.

Kritik mit offenem Brief

Gegen die Schliessung protestieren mehrere Psychiater und Hausärzte vehement. In einem offenen Brief kritisieren sie, dass das geplante Vorgehen im Widerspruch zum kantonalen Psychiatriekonzept, welches auf die wohnortnahe und schnelle Hilfe setze, stehe. Den Brief unterzeichneten 330 Personen, darunter auch Politiker.

David Bosshard, CEO der Clienia-Gruppe, hält fest, dass es sich um einen Umbau und nicht um einen Abbau handle. Die Grundversorgung lasse sich auch mit Gruppenpraxen aufrechterhalten. Nach Wetzikon müssten nur jene Patienten reisen, die auf sozialpsychiatrische Leistungen wie Familienbegleitung oder Sozialberatung angewiesen seien. Davon seien jedoch vermutlich nur wenige betroffen.