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Gesundheit: Finanzlage der Kliniken in Niedersachsen extrem angespannt
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Notaufnahmeschild
dpa/Andre Kolm Ein Schild "Notaufnahme" mit einem roten Kreuz an einem Krankenhaus.
Donnerstag, 28.12.2017, 11:30
Niedersachsens Krankenhäuser ächzen unter ihrer Kostenstruktur. Allein in diesem Jahr gab es bereits drei Insolvenzen. Langfristig sieht die Krankenhausgesellschaft die Existenz auch anderer Kliniken bedroht.

Hannover (dpa/lni) - Vor dem Hintergrund von drei Klinik-Insolvenzen in diesem Jahr in Niedersachsen schlägt die Krankenhausgesellschaft wegen der schlechten Finanzlage auch anderer Häuser Alarm. „Die Ergebnisse sind besorgniserregend“ sagte der stellvertretende Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft (NGK), Marten Bielefeld, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Viele der Krankenhäuser seien auf lange Sicht in ihrer Existenz bedroht, ihre wirtschaftliche Situation sei sehr angespannt. „Nahezu beängstigend ist, dass die Erwartungen von knapp 70 Prozent der Krankenhäuser für das Jahr 2017 negativ sind“, warnte der NKG-Vorsitzende Hans-Heinrich Aldag.

In Niedersachsen hat es mit den Paracelsus-Kliniken gerade die dritte Krankenhaus-Insolvenz innerhalb eines Jahres gegeben, nach dem Klinikum in Delmenhorst und dem Bürgerspital in Einbeck. Von der Paracelsus-Insolvenz sind allein in Niedersachsen drei Häuser in Osnabrück, Langenhagen bei Hannover und Bad Gandersheim betroffen. Bundesweit betreibt Paracelsus 40 Einrichtungen mit rund 5200 Mitarbeitern in 23 Städten.

Von der Krankenhausgesellschaft hieß es, die entstehenden Kosten in den Kliniken würden durch das aktuelle Vergütungssystem nicht gedeckt. Die Krankenhausgesellschaft sieht neben der Politik daher vor allem die Krankenkassen in der Pflicht, um die Finanzierungslücke bei den Betriebskosten zu schließen. Fast zwei Drittel der Krankenhäuser kämen 2017 nur auf ein negatives oder ein knapp ausgeglichenes Ergebnis. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 49,3 Prozent.

Da das Geschäftsjahr der meisten Krankenhäuser Ende März endet und die Bilanzen anschließend noch geprüft werden müssen, liegen endgültige Ergebnisse meist mit einiger zeitlichen Verspätung vor. Deshalb bezieht sich die vorgelegte jüngste Studie auch auf das Jahr 2016. Demnach erzielten lediglich 50,7 Prozent der Krankenhäuser in Niedersachsen ein positives Ergebnis, wobei die Überschüsse - bezogen auf die Umsätze der einzelnen Häuser - sehr gering waren.

Die NKG ist der Zusammenschluss aller Krankenhäuser in Niedersachsen mit rund 40 000 Betten, in denen nach eigenen Angaben jährlich 1,8 Millionen Patienten stationär behandelt werden. Insgesamt sind in den Kliniken rund 105 000 Mitarbeiter beschäftigt. Laut der Studie steigerten die meisten Krankenhäuser im Lande ihr Personal in den vergangenen drei Jahren.

Fast die Hälfte der befragten Häuser will auch in den kommenden drei Jahren die Zahl der Mitarbeiter ausbauen, stößt aber auf Probleme durch den Fachkräftemangel. Die Kliniken fordern daher eine Unterstützung für den Ausbau der Ausbildungsplätze sowie eine vollständige Finanzierung der Tarifkosten. Sie beklagen neben den aktuell zu geringen Investitionsmitteln eine schlechte Betriebskostenfinanzierung.

Die Einnahmen von Krankenhäusern hängen eng mit den sogenannten Fallpauschalen zusammen. Daran bemisst sich, wie viel eine Krankenkasse für Behandlungen bezahlt. „Der für Niedersachsen geltende Landesbasisfallwert zur Vergütung von stationären Krankenhausleistungen ist nach wie vor deutlich unter dem Bundesdurchschnitt“, kritisierte der NKG-Vorsitzende Aldag. Aktuell sei keine Bereitschaft der Krankenkassen erkennbar, dies zu ändern.

dpa
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