Werden Unternehmen von internationalen Investmentfirmen gekauft, weckt das mitunter gemischte Gefühle bei den Beteiligten. Anders ist das laut Aussagen der Klinkleitung bei der Rhein-Jura-Klinik in Bad Säckingen: Ihre Beteiligungsfirma, der Klinikverbund Oberberggruppe, dem insgesamt acht Häuser in Deutschland angehören, wurde Ende November an eine US-amerikanische Investmentfirma verkauft.

„Die Trilantic Capital Partners sind für uns eher ein Name im Hintergrund“, sagt Sabine Pirnay-Kromer, kaufmännische Direktorin der Rhein-Jura-Klinik. „Hier im operativen Geschäft haben wir mit den Investoren sehr wenig zu tun“, sagt auch Andreas Jähne, ärztlicher Direktor.

Bedenken habe man im Vorfeld des Investorenwechsels nicht gehabt, auch wenn die Trilantic Capital Partners kein rein auf den Gesundheitssektor ausgerichtetes Investmentunternehmen ist. Zum Portfolio des in Europa operierenden Firmenteils Trilantic Europe zählen beispielsweise auch Firmen in der IT, Hotellerie und Industrie. „Der frühere Geschäftsführer der Rhein-Jura-Klinik, Ahmet Pekkip, hat die Übernahmen von langer Hand vorbereitet“, erzählt Sabine Pirnay-Kromer. Die Mitarbeiter seien gut vorbereitet und informiert worden. „Wir haben viel Lob und Wertschätzung seitens der Mitarbeiter bekommen“, so Andreas Jähne.

„Natürlich sind seitens eines Investors immer Rendite-Erwartungen da und es geht ums Geldverdienen“, räumt der ärztliche Direktor ein. Doch der Investor habe gegenüber der Klinikleitung kommuniziert, er wolle die Standorte der Kliniken der Oberberggruppe weiterentwickeln und sich nicht in das operative Geschäft einmischen. „Alles läuft weiter wie gehabt. Wir arbeiten daran, unsere Therapiekonzepte zu erweitern, vor allem im Bereich psychischer Erkrankungen bei jungen Erwachsenen“, so Jähne. Auch personell habe sich im Zuge des Wechsels nichts verändert.

Der Investor sei überdies nicht entscheidend für die Identität des Hauses. „Das ist vor allem die Oberberggruppe“, so Jähne. In dem Klinikverbund profitiere die Rhein-Jura-Klinik stark vom Austausch mit den anderen Mitgliedern. „Die Stärke der Gruppe besteht vor allem darin, dass viele Investitionen, wie beispielsweise in unsere Abteilung für junge Erwachsene, möglich gemacht werden“, ergänzt Pirnay-Kromer. Das werde sich auch in Zukunft nicht ändern, sind sich die beiden Klinikleiter einig. „Wir wären nicht mehr da, wenn sich für die Klinik nach dem Investorenwechsel etwas zum Negativen entwickelt hätte“, so Pirnay-Kromer.