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Wie der neue Geschäftsführer Hallenberger die Kreisklinik Frankenberg für die Zukunft fit machen will

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Vor dem Neubau für die Krankenpflegeschule: Der neue Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Frankenberg, Gerhard Hallenberger, zieht Bilanz über seine ersten 100 Tage im Amt.
Vor dem Neubau für die Krankenpflegeschule: Der neue Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Frankenberg, Gerhard Hallenberger, zieht Bilanz über seine ersten 100 Tage im Amt. © Biedenbach

Frankenberg. Er will die Zahl der Operationen im Kreiskrankenhaus erhöhen. Er will angesichts des drohenden Hausarztmangels neue Versorgungsstrukturen in der Klinik aufbauen. Das sind nur zwei Ziele des neues Geschäftsführers Gerhard Hallenberger, der seit knapp 100 Tagen im Amt ist.

 „Viele Bewohner aus Waldeck-Frankenberg lassen sich außerhalb des Landkreises operieren, obwohl auch das Kreiskrankenhaus oder andere Häuser diese Versorgung in hervorragender Qualität anbieten“, sagt Gerhard Hallenberger. Der neue Geschäftsführer der Kreisklinik will dies ändern.

Ziel sei es, das bestehende Leistungsangebot des Hauses auszubauen, zum Beispiel bei chirurgischen Eingriffen an der Wirbelsäule und bei klassischen Knie- und Hüft-OPs. Es ist einer der zahlreichen Aspekte, die der 63-Jährige angehen will. Am morgigen Dienstag wird er 100 Tage im Amt sein. Im Interview mit dieser Zeitung zieht er eine erste Bilanz.

Zunächst hatte der Geschäftsführer eine Marktfeldanalyse, eine „Analyse der Angebotsstrukur und Nachfrage in der Bevölkerung“, in die Wege geleitet. Eine Erkenntnis: Wartezeiten auf Operationen seien ein Grund für Patienten, in andere Häuser zu gehen. Durch Optimierung der Organisationsstruktur sollen in der Kreisklinik mehr OPs möglich werden.

Ein weiteres Ziel Hallenbergers ist es, angesichts des zunehmenden Hausärzte-Mangels die Kreisklinik als „Rückfallebene“ der medizinischen Versorgung zu positionieren. „Unsere Aufgabe ist es, mit den politisch Verantwortlichen, mit niedergelassenen Ärzten, Therapeuten, Apotheken und anderen Krankenhäusern Strukturen aufzubauen, um eine gute, sichere Versorgung für alle Menschen in der Region zu gewähren“, sagt er.

Abteilungen von Haina zurückholen

Ein Großteil seiner Arbeitszeit nehmen derzeit noch die Folgen der geplatzten Fusion der Kreisklinik mit Vitos Haina in Anspruch. Die bereits nach Haina verlegten Abteilungen – vom Personal-, Finanz- und Rechnungswesen bis zum IT-Bereich – müssen zurück ins Krankenhaus geholt werden. Eine aufwendige Prozedur für beide Seiten, wie auch Vitos Haina auf Anfrage sagt. 

Übernahme in schwieriger Zeit

Gerhard Hallenberger hat die Leitung des Kreiskrankenhauses in einer schwierigen Zeit übernommen: Der Kreistag hatte, wie berichtet, Ende 2017 mit einen Sonderzuschuss von drei Millionen Euro den Weiterbetrieb der Klinik absichern müssen. Die geplante Fusion der Klinik mit Vitos war geplatzt. 

Hallenberger hält es nach einer ersten Analyse für möglich, dass die Kreisklinik im laufenden Betrieb wieder eine schwarze Null erreichen könne. Allerdings werde dies nicht reichen, um dringend nötige Investitionen zu tätigen, sagt er. Es gebe noch Stationen mit Drei- und Mehrbettzimmer und Duschen und Toiletten auf dem Flur. Das sei mehr nicht zeitgemäß. 

Ein weiteres Ziel Hallenbergers ist die Einführung der Telemedizin. Wie das  funktionieren soll und viele weitere Details zur Zukunftssicherung der Kreisklinik erläutert der Geschäftsführer im Interview in der gedruckten Montagausgabe der HNA Frankenberger Allgemeine

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