Krankenhäuser

Regierung sieht keine Gefahr für Zentren

Kassen und Kliniken liegen im Clinch über Zuschläge für Zentren. Fehlt das Extra-Geld vor Ort?

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Bundesregierung sieht keine drohenden finanziellen Engpässe für Medizinische Zentren. Hintergrund dafür ist die Kündigung der Zentrumsvereinbarung im vergangenen September durch den GKV-Spitzenverband.

Maria Klein-Schmeink, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, erkundigte sich schriftlich, ob Zentren dadurch in die Bredouille geraten sind.

Die Bundesregierung beruft sich auf eine Abfrage bei den Ländern vom November 2017. Kein Bundesland habe von Fällen berichtet, in denen einer Klinik Aufgaben zugewiesen wurden, die nicht anderweitig finanziert werden. Auch bei einem Fachgespräch im Februar sei nicht von Finanzierungsproblemen berichtet worden.

Ein bloßes Türschild reiche als Nachweis eines Zentrums nicht aus, begründete der GKV-Spitzenverband seinerzeit die Kündigung der Vereinbarung. Die besondere Aufgabe eines Zentrums bedürfe eines Kompetenznachweises. Die Länder fahren bei der Ausweisung der bisher rund 250 Zentren keine einheitliche Strategie.

In Nordrhein-Westfalen sind vielerorts Zuschläge für Brustzentren vereinbart worden, wohingegen Baden-Württemberg vor allem geriatrische Zentren fördert. Etwa 70 Prozent aller Förderungen bundesweit entfallen auf Brustzentren, onkologische oder geriatrische Zentren.

Eine Fortschreibung des Flickenteppichs bei der Förderung kommt aus Kassensicht nicht in Frage. Für das laufende Jahr waren nach Angaben des GKV-Spitzenverbands Zentrumszuschläge in Höhe von rund 180 Millionen Euro vorgesehen.

Der Schiedsstellenbeschluss vom Dezember 2016 war gegen die Stimmen von GKV und PKV ergangen. Nun klagt die GKV vor dem Verwaltungsgericht Berlin dagegen.

Unterdessen sind die Länder nicht daran gehindert, auf Basis der geltenden Rechtslage Versorgungsaufträge an Kliniken zu erteilen, die Kriterien für einen Zuschlag für besondere Aufgaben erfüllen, betont die Regierung. (fst)

Mehr zum Thema

Im Vorfeld des Deutschen Diabetes Kongresses

Fachgesellschaft: Diabetologie muss bei Klinikreform mitgedacht werden

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken