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Seit zehn Jahren leitet Karl Max Einhäupl die Charité, nun muss eine Nachfolge gefunden werden.

© Marc Tirl/dpa

Universitätsklinikum Berlin: Charité geht auf Chefsuche

Seit zehn Jahren leitet Karl Max Einhäupl die Charité, sein Vertrag wurde immer wieder verlängert. Nun muss eine Nachfolge gefunden werden.

Der Berliner Senat lässt noch bis Ende Mai bundesweit nach einem neuen Charité-Chef suchen. In Stellenanzeigen der Wochenendsausgaben von „FAZ“ und „Süddeutsche Zeitung“ hieß es, der künftige „Vorstandsvorsitz (m/w)“ solle ein Studium der Medizin oder einer anderen Naturwissenschaft absolviert und habilitiert haben.

Neben den für derartige Führungsposten üblichen Anforderungen möge der Bewerber idealerweise Erfahrung in der „Implementierung von Digitalisierungsprogrammen“ haben – eine Aufgabe, vor der das gesamte Gesundheitswesen steht. Bundesweit gibt es schon Gespräche mit Interessenten. Eine öffentliche Ausschreibung ist erforderlich, weil es sich um ein Landesunternehmen handelt.

Nachfolgesuche kann bis Mitte 2020 dauern

Seit zehn Jahren leitet Karl Max Einhäupl die Charité. Unter Führung des Neurologen wurde der bundesweit einmalige Tarifvertrag für Mindestpersonalquoten auf den Stationen ausgehandelt. Diese Regelung ist nun Vorbild für ein Bundesgesetz, dass die Personalnot der Kliniken lindern soll. Sein Vertrag ist immer wieder verlängert worden, weil sich nur äußerst wenige für diesen Spitzenjob eignen. Bundesweit, heißt es in der Branche, gebe es keine 20 Fachleute, die eine Hochschulklinik dieser Bedeutung leiten könnten.

Der Charité-Aufsichtsrat hatte den Vertrag des 71 Jahre alten Einhäupl erst vergangenen Oktober bis Mitte 2020 verlängert. Bis dahin kann die Nachfolgersuche also dauern. Senatsintern ist beabsichtigt, sich bis Anfang 2019 auf einen neuen Chef oder eine Chefin zu einigen. Der Findungskommission sitzt der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) vor, der auch Aufsichtsratschef ist. Das Auswahlverfahren betreut die Personalberatung Kienbaum, die Ähnliches schon für andere Berliner Landesunternehmen getan hat. Hannes Heine

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