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Klinikkonzern

Asklepios investiert Millionen in Lindauer Klinik

Lindau / Lesedauer: 3 min

Neue Intensivstation, OP und Zentralsterialisation entstehen – Bis zum Abschluss im Herbst auch alle Stellen besetzt
Veröffentlicht:30.04.2018, 16:19

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Seit rund drei Jahren ständig Bauarbeiter im Haus, und das bei laufenden Betrieb: Für Mitarbeiter und Patienten des Lindauer Krankenhauses ist das eine Herausforderung. Das ist auch Regionalgeschäftsführer Joachim Ramming und seinem Lindauer Kollegen Andreas Fischer bewusst. Doch der Klinikkonzern Asklepios, seit 2008 Hausherr in der Klinik, will den Standort Lindau zukunftsfähig machen. Deshalb entstehen unter anderem eine neue Intensivstation, ein Aufwachraum und eine neue Zentralsterilisation. Die knapp 15 Millionen Euro teuren Bauarbeiten sind voraussichtlich im Herbst endgültig beendet.

Eigentlich hätten die Bauarbeiten schon abgeschlossen sein sollen: Noch beim Richtfest hieß es, der Anbau werde im Spätsommer 2017 fertiggestellt. Doch auch ein Bauherr wie Asklepios merkt: Baufirmen und Handwerker haben längst nicht so viele Kapazitäten, wie sie Aufträge annehmen könnten. Deswegen verzögere sich der ursprüngliche Zeitplan, sagt der Asklepios-Regionalgeschäftsführer Ramming im Gespräch mit der LZ.

In etwa fünf Monaten sollen die letzten Bauarbeiter die Klinik verlassen. Dann sind nach Rammings Worten 14,8 Millionen Euro ins Lindauer Krankenhaus verbaut: Gut zwei Drittel des Geldes gibt der Freistaat, weitere rund vier Millionen Euro zahlt Asklepios aus eigener Tasche. Der Regionalgeschäftsführer gibt zwar zu, dass „der Standort Lindau noch nie einen Euro Plus gemacht hat“. Aber Asklepios betrachte das Geld als „Investition in die Zukunft“ des Lindauer Krankenhauses.

Das gelte umso mehr, als Asklepios in den vergangenen sieben Jahren bereits insgesamt 19 Millionen Euro in das Lindauer Krankenhaus investiert habe, wie Ramming vorrechnet. Ohne Zuschüsse wohlgemerkt. Da gab es verschiedene bauliche Maßnahmen, aber auch neue Medizintechnik. Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Elmar Stegmann ist vor diesem Hintergrund froh, dass der Landkreis das Lindauer Krankenhaus nach langem Streit und Bürgerentscheid im Jahr 2004 privatisiert hat. Denn dieses Geld hätte der Landkreis gar nicht aufbringen können.

Nun geht der Umbau dem Ende zu. Bereits in Betrieb ist ein neuer OP-Saal, in dem hauptsächlich ambulante Operationen stattfinden. In unmittelbarer Nähe zu den insgesamt vier OPs gibt es künftig einen neuen Aufwachraum mit sechs und eine neue Intensivstation mit neun Betten. In dem Neubaubereich findet dann aber auch die Zentralsterilisation für das Lindauer Krankenhaus ihren endgültigen Platz. Zudem wird dort eine neue Endoskopieabteilung eingerichtet. Insgesamt vergrößere sich die Fläche der Klinik durch den Anbau um etwa ein Drittel.

Wenn der derzeitige Intensivbereich die Station 1 im Haupthaus verlässt, sollen dort voraussichtlich ab Juli wieder die Betten der Geriatrie und der Inneren Abteilung stehen. Insgesamt verfügt die Klinik nach Aussage von Geschäftsführer Fischer dann wieder über 135 Betten, davon 20 in Komfortzimmern.

Ab Oktober sind alle freien Stellen in der Pflege wieder besetzt

Doch nicht nur in puncto Bauarbeiten soll sich die Situation im Lindauer Krankenhaus in wenigen Monaten entspannen. Auch beim Thema Personal bessere sich die Lage: „Ab Oktober werden alle derzeit offenen Stellen besetzt sein“, betont Geschäftsführer Andreas Fischer. Insgesamt hat die Klinik rund 260 Mitarbeiter, darunter 80 im Pflegebereich. Die hatten zuletzt mit einer Frühstückspausen-Demo öffentlich darauf hingewiesen, dass sie sich überfordert fühlen, weil zu wenig Pflegekräfte zu viele Patienten versorgen müssten. Sogenannte Überlastungsanzeigen hat es nach Aussage des Geschäftsführers jedoch in den vergangenen vier Wochen nicht mehr gegeben – für ihn der Beweis, dass sich die Situation bereits entspanne.

Und wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, versprechen sich Ramming und Fischer weitere Entlastung. Denn unter Baulärm sowie Verlagerungen von Abteilungen und baustellenbedingten Absperrungen im Haus hätten schon alle sehr gelitten.