Vitos Klinik informiert Beirat über vier Zwischenfälle

Zurzeit ist die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Riedstadt mit insgesamt 89 Patienten belegt, davon 72 Männer und 17 Frauen. Hinzu kommen noch drei Patienten in...

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RIEDSTADT. Zurzeit ist die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Riedstadt mit insgesamt 89 Patienten belegt, davon 72 Männer und 17 Frauen. Hinzu kommen noch drei Patienten in Beurlaubung zur Vorbereitung ihrer Entlassung. Das berichtete der Ärztliche Direktor Walter Schmidbauer in der Sitzung des Forensikbeirats.

Ende März und im April gab es nach seiner Auskunft vier Zwischenfälle. Demnach steigerte sich am 31. März ein Patient in eine Aggressionsspirale hinein, zerlegte dabei die Zimmereinrichtung und zerstörte die Seitenflügel der Fenster. Mit Hilfe der Polizei habe der Patient in einen besonders gesicherten Raum verlegt werden können. Allerdings sei das ursprüngliche Zimmer aufgrund der erheblichen Schäden noch nicht wieder belegbar, so Schmidbauer.

Eine Patientin sorgte durch Vandalismus für ein zweites verwüstetes Zimmer. Sie hatte zunächst am 4. April während eines gesicherten Einzelhofgangs im Atrium der Station randaliert. Sie wurde in einen besonders gesicherten Raum gebracht, wobei drei Mitarbeiter durch Biss- und Kratzwunden verletzt wurden. Am frühen Morgen des nächsten Tages randalierte sie in diesem besonders gesicherten Raum, riss die als „vandalensicher“ gekennzeichnete Waschbeckenarmatur ab, zerstörte mit dieser das Fenster und riss die Deckenbeleuchtung samt Kabel aus der Zimmerdecke.

Auch hier habe man die Amtshilfe der Polizei in Anspruch genommen, berichtete Schmidbauer: Mit sieben Polizeibeamten, unterstützt durch einen Hund, konnte die Patientin schließlich in ein gesichertes Einzelzimmer einer anderen Station verbracht werden. Schmidbauer und Krankenpflegedirektor Wolfgang Gunold verwiesen auf Nachfrage auf die umfassende psychologische Unterstützung mit Nachbetreuung und Supervision, auf die verletzte Mitarbeiter ein Anrecht hätten.

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Bürgermeister Kretschmann lobt Auskünfte

Außerdem berichtete Schmidbauer davon, dass am Morgen des 20. April eine Nachsorgeeinrichtung, in die einer der Patienten zur Vorbereitung der Entlassung beurlaubt war, der Klinik mitteilte, dass der Patient die Nacht nicht in der Einrichtung verbracht habe. Es wurde die sofortige Fahndung eingeleitet und der Patient am 23. April von der Bundespolizei am Hauptbahnhof Mainz aufgegriffen. Er befindet sich nun wieder im geschlossenen Bereich der Klinik.

Bürgermeister Marcus Kretschmann (CDU), zugleich Vorsitzender des Beirats, lobte ausdrücklich die schnelle und umfassende Information der Stadt durch die Klinik in diesem Fall.

Von Anke Mosch