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Notfallversorgung soll an beiden Standorten des Klinikums Werra-Meißner bleiben

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Eschwege/Witzenhausen. Die Notfallversorgung an Kliniken wird grundsätzlich umstrukturiert.

In Zukunft wird in vier Stufen qualitativ differenziert – von der Basis- über die erweiterte und die umfassende bis zur speziellen Versorgung. Für die beiden Standorte des Klinikums Werra-Meißner in Eschwege und Witzenhausen hat das einige Folgen.

Unter dem Strich strebt die Klinikleitung an, die Versorgung in der Region auch in Zukunft zu gewährleisten. Das Angebot soll qualitativ sogar besser werden.

„Es ist völlig unzweifelhaft, dass die Notfallversorgung hierbleiben muss“, sagt Geschäftsführerin Dr. Claudia Fremder. Stationäre Notfallversorgung wird bisher nach einem pauschalen System abgerechnet: Wer sie leistet, bekommt Fallpauschalen abschlagfrei, wer nicht, muss Abzüge hinnehmen.

„In Witzenhausen bekommen wir hin, dass die Basisversorgung abgedeckt ist“, kündigt Dr. Fremder an. In Eschwege werde der Standard der erweiterten Versorgung angestrebt. „Die Anforderungen der umfassenden Versorgung können praktisch nur Maximalversorger leisten, zum Beispiel Uni-Kliniken“, erklärt Dr. Fremder.

Aber selbst die für Eschwege und Witzenhausen angestrebten Standards erfordern einige Umstellungen. In Eschwege gibt es von kommendem Monat an eine eigenständige zentrale Notfallaufnahme. Die neue Abteilung bekommt einen eigenen Chefarzt: Dr. Daniel Kersten, der auch ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Werra-Meißner-Kreis wird, sei ein sehr erfahrener Notfallmediziner. Insgesamt, so Dr. Fremder, müsse die Notfallversorgung am Klinikum deutlich besser werden.

„Die Notfallversorgung ist eine Hürde, die wir nehmen können – strukturell“, sagt Dr. Fremder, „ob auch finanziell ist die Frage und hängt auch von den Budgetverhandlungen mit den gesetzlichen Krankenversicherungen ab.“ 

Hintergrund: Notfallversorgung in vier Stufen

Noch werden die genauen Kriterien der Neuregelung verhandelt. Die Notfallversorgung wird aber voraussichtlich in vier (Qualitäts-) Stufen kategorisiert. Schon die Basisversorgung erfordert drei notfallbereite Fachabteilungen: Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesie sowie sechs Intensivbetten, einen Schockraum und 24-Stunden-CT-Bereitschaft. Die für Eschwege angestrebte erweiterte Versorgung sieht zusätzliche Anforderungen vor, beispielsweise: einen rund um die Uhr einsatzbereiten Herzkatheter-Messplatz, MRT-Bereitschaft und einen Hubschrauberlandeplatz. Die Standards der umfassenden Versorgung können nach Angaben von Klinikumchefin Dr. Claudia Fremder nur sogenannte Maximalversorgern leisten. Das sind in der Regel große Häuser wie Uni-Kliniken. Die vierte Kategorie, die spezielle Versorgung, hält beispielsweise Notfallversorgung für Kinder vor.

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