Der Krankenhausplanungsausschuss des Freistaats Bayern hat in der vergangenen Woche das Klinikum Bamberg als Maximalversorger in den Krankenhausplan aufgenommen. Für Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml "wird das Klinikum Bamberg als Maximalversorger die medizinische Versorgung in der Region und weit darüber hinaus nachhaltig auf hohem Niveau sicherstellen". Im Interview verrät die Ministerin, was die Höherstufung bedeutet.

Das Klinikum Bamberg gilt künftig als Maximalversorger der Versorgungsstufe 3. Was sind die Voraussetzungen?
Melanie Huml "Krankenhäuser der Versorgungsstufe 3 halten ein umfassendes und differenziertes, weit überörtlich ausgelegtes Leistungsangebot mit entsprechenden medizinisch-technischen Einrichtungen vor. Sie stechen nach der Zahl der vorgehaltenen Betten und nach der Vielseitigkeit der Fachrichtungen mit der entsprechenden Möglichkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit aus dem Kreis der Schwerpunktversorger (Krankenhäuser der Versorgungsstufe 2) hervor.

Am Klinikum Bamberg sind diese Vorgaben erfüllt. Nach Beendigung der Baumaßnahmen zum Jahresende 2018 werden hier 1136 Betten in Betrieb sein. Mit insgesamt 15 von 19 nach der Krankenhausplanung vorgesehenen möglichen Fachrichtungen hat sich am Klinikum ein umfassendes und differenziertes medizinisches Leistungsangebot entwickelt.

Mit zehn hochmodernen Operationssälen - einschließlich Hybrid-OP, dem Herz-Hirn-Zentrum, zwei Linksherzkatheterplätzen, drei MRT, drei CT, einem PET-CT, einem neuen Angiomessplatz, zwei Linearbeschleunigern und einem Tomo-Therapiegerät - können alle chirurgischen und interventionellen Leistungen auf höchstem Niveau erbracht werden."

Was musste speziell in Bamberg noch geändert/erweitert werden?
"Das Angebot hat sich in Bamberg über die Jahre zu dem entwickelt, was heute vorgehalten wird. Insofern gab es keine speziellen Änderungsvoraussetzungen. Ins Bild passt aber, dass zum Jahresende 2018 die Baumaßnahmen für den vierten Bettenturm abgeschlossen und damit die krankenhausplanerisch zugewiesenen Kapazitätserhöhungen (auf dann 1136 Betten) realisiert werden. Mit der Maßnahme kann durchgängig ein Zweibettzimmerstandard gewährleistet werden."

Kommen dadurch weitere Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten hinzu?
"Aus der Ausweisung der Versorgungsstufe 3 folgt keine unmittelbare Änderung im täglichen Betrieb - vielmehr wird auf diese Weise die tatsächliche Entwicklung des Klinikums nachvollzogen. Damit kommt auch das langjährige Engagement der Klinikführung und des gesamten Personals sowie die besondere Aufbauarbeit vor Ort zum Ausdruck. Darüber freue ich mich sehr!"

Wie viele Maximalversorger gibt es in Oberfranken?
"In Bayern gibt es neben den Universitätsklinika aktuell insgesamt acht Krankenhäuser mit der Versorgungsstufe 3 (Maximalversorger, inklusive Bamberg). In Oberfranken ist neben Bamberg das Klinikum Bayreuth (mit Klinik Hohe Warte) Maximalversorger."