Norden

Klinik-Streit: Argumente sollen „haltlos“ sein

| 28.08.2018 16:41 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Der Förderverein des UEK-Standortes Norden befürchtet eine vorzeitige Schließung der Klinik und kritisiert Kürzungen. Gegen die Vorwürfe wehrt sich nun die Geschäftsführung der Trägergesellschaft Aurich-Emden-Norden.

Norden - Nachdem der Förderverein der Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) am Standort Norden in der vergangenen Woche von der SPD, insbesondere von Kreistagspolitikern des Altkreises Norden, gefordert hatte, „weitere Kürzungen am Klinik-Standort Norden zu verhindern“, schaltet sich nun die Geschäftsführung der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden ein. Sie kritisiert die Aussagen des UEK-Förderverein zur Situation an der UEK in Norden . Sie seien „vollkommen haltlos“.

Hintergrund

Der Landkreis Aurich und die Stadt Emden wollten eine Zentralklinik in Georgsheil bauen. Dafür sollten die Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) Aurich/Norden und das Klinikum Emden geschlossen werden. Das Projekt wurde durch einen Bürgerentscheid gestoppt. In Emden stimmte am 11. Juni 2017 die Mehrheit für den Erhalt des städtischen Klinikums.

Die Planung wird nun trotzdem weiter vorangetrieben. Dafür haben am 28. Juni der Auricher Kreistag und der Emder Rat gestimmt. Die endgültige Entscheidung fällt im Juni 2019.

„An der Ubbo-Emmius-Klinik in Norden wurde im April die Zentrale Notfallaufnahme eingerichtet, um die Klinik in Norden in diesem Bereich zukunftsfähig aufzustellen“, heißt es in einer Stellungnahme der Trägergesellschaft. Zudem sei für die UEK intensiv nach neuem Pflegepersonal in den Bereichen Anästhesie- sowie Intensivpflege gesucht und auch gefunden worden, um die Bereitschaftsdienste an der UEK auch in Norden aufrecht zu erhalten. Investitionen in modernste Labortechnik an der UEK Norden ermöglichten eine verlässliche, schnelle und wirtschaftliche Diagnostik von wesentlichen Parametern. Das seien nur einige Beispiele, die verdeutlichen, wie intensiv sich die Geschäftsführung der Trägergesellschaft Aurich-Emden-Norden mit dem Standort Norden und seiner Stärkung beschäftige, heißt es weiter.

„Behauptungen entbehren jeglicher Grundlage“

„Es ist vollkommen absurd zu behaupten, man wolle den Standort Norden schließen, bevor eine neue Gesamtlösung für die Region geschaffen wurde“, wird Claus Eppmann, Sprecher der Geschäftsführung der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden, zitiert. Weder an den Standorten in Emden, noch in Aurich bestehen derzeit die Kapazitäten und die Möglichkeiten, die Patienten, die in Norden behandelt werden, aufzunehmen. „Wir brauchen drei funktionierende Kliniken, um in ein paar Jahren erfolgreich in eine zukunftsorientierte Gesamtlösung eintreten zu können“, so Eppmann. Das sei allen Beteiligten in den Kliniken sehr deutlich und daran arbeite man intensiv.

Wie berichtet, hatte der Förderverein sich zur Klinikdebatte zu Wort gemeldet und den Beschluss der SPD-Unterbezirke Aurich und Emden begrüßt, in Sachen Klinikplanung auf Bürgerbeteiligung zu setzen. Dabei setze der Förderverein auch eine „echte Bürgerbeteiligung“ und einer ergebnisoffenen Diskussion. Für Norden sieht der Förderverein die Gefahr, dass der Standort „bereits vor einer Grundsteinlegung in Georgsheil geschlossen werden soll“, wie Dr. Axel Schönian, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, sagte.

Die Aussagen Schönians bezeichnet die Geschäftsführung der Trägergesellschaft als haltlos. „Die Behauptung, man wolle die Norder Klinik abwickeln, entbehren jeglicher Grundlage und sorgen für weitere Verunsicherung in der Bevölkerung“, teilt die Geschäftsführung mit.

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