Mit einer harschen Erwiderung hat Spitäler-Hochrhein-Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt auf Kritik des Fördervereins Pro Spital reagiert. Vereinssprecher Wolfgang Köster hatte die Besorgnis der Bürger angesichts stagnierender Sanierungsmaßnahmen und der augenscheinlich stockenden Realisierung des Bad Säckinger Gesundheitscampus' zum Ausdruck gebracht.

Schlaudt wirft Ehepaar Köster Verbreitung von Unwahrheiten vor

In seiner Antwort wirft Schlaudt Köster wie auch dessen Ehefrau und Vorsitzender des Fördervereins, Beatrix Köster, die Verbreitung von Unwahrheiten vor. "Offen gesagt finde ich solche Falschaussagen ungeheuerlich, rufschädigend und unanständig." Es sei geradezu symptomatisch für eine Diskussion, die auf dem Rücken von Beschäftigten und Patienten ausgetragen werde, und die gerade in den sozialen Medien allzu häufig "erschreckend enthemmt" geführt werde, so schlaudt.

Nichts dran an "Blockade"-Vorwurf

Vor allem stößt sich Schlaudt an Kösters Vorwurf, dass die Realisierung des Bad Säckinger Gesundheitscampus' "aus vermeintlichen Konkurrenzgründen" verzögert würde. Vielmehr habe Landrat Martin Kistler das Vorhaben "federführend vorangetrieben".

Die Spitäler Hochrhein ihrerseits hätten gar versucht, sich bei der Umsetzung einzubringen, was die Stadt Bad Säckingen aber nicht wolle. Dies deutet Schlaudt als Indiz, dass der Campus in den Wettbewerb zum Krankenhaus Waldshut gestellt werden soll. Allerdings: "Die stationäre geriatrische Versorgung am Standort wurde durch das Ministerium abschlägig beschieden", heißt es in Schlaudts Stellungnahme.

Ministerium will keine stationären Geriatrie-Betten im Campus

Dennoch habe der Kreis die Bereitstellung erheblicher Mittel für den Campus beschlossen. Darüber hinaus hoffe er, dass trotz allem Raum bleibe, im Sinne einer guten Gesundheitsversorgung zu kooperieren, denn es brauche neben dem Campus eine funktionierende stationäre Gesundheitsversorgung. "Diese zu stärken und nicht zu beschädigen, würde ich mir auch von Ihnen wünschen", heißt es an die Adresse des Fördervereins. Denn die Spitäler hätten jedenfalls weiterhin Interesse an einer Zusammenarbeit.

Schlaudt: "Sanierung läuft planmäßig, Personalmangel gibt es nicht"

In seiner Stellungnahme kritisierte Köster außerdem, dass im Waldshuter Krankenhaus 50 Betten aufgestockt worden seien und nun wegen Personalmangels eine Station geschlossen worden seien. Zudem sei die Renovierung wegen Brandschutzproblemen ins Stocken geraten, so Köster: "Genau das sind die Umstände, mit denen man die Schließung des Bad Säckinger Spitals begründet hat."

Auch diese Vorwürfe weist Schlaudt in seiner Erwiderung kategorisch zurück. Es sei auch keine Station aus Personalmangel geschlossen worden, sondern es handle sich um eine "Ressourcenanpassung" aufgrund der Sommerferien. Die Ertüchtigungsmaßnahmen im Spital liefen derweil "schrittweise und weitgehend nach Plan". Ein wesentlicher Teil wichtiger Arbeitspakete von Hubschrauberlandeplatz bis zur Telemetrie zur Überwachung kardiologischer Patienten sei bereits erledigt, "obwohl es heute schwierig ist, zeitnah Ressourcen bei den verschiedenen Unternehmen zu bekommen", so Schlaudt. Im Zuge der der Veränderungen im Bestand seien zwangsläufig auch Anpassungen im Brandschutz erforderlich. Weitergehende Probleme seien ihm aber nicht bekannt, so Schlaudt.