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Leverkusens IndustrieGesundheitswirtschaft hat überragenden Wert

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Hier geht es um Tabletten: die Zentrale von Bayer Vital im Chempark

Leverkusen – Die Autoindustrie? Unbedeutend, jedenfalls, wenn man die Brutto-Wertschöpfung der Gesundheitsindustrie zum Vergleich nimmt. Weniger als fünf Prozent stehen knapp 13 Prozent gegenüber. Und was Arbeitsplätze betrifft, ist der Bedeutungsunterschied noch viel größer: 16,6 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland sind im Gesundheitsbereich beschäftigt, einen Job in der Autoindustrie haben nur rund zwei Prozent.

Lediglich beim Exportanteil hinkt die Gesundheitsindustrie den Autobauern deutlich hinterher: 8,4 gegen 16,2 Prozent. Es ist nicht mehr so weit her mit der Welt-Apotheke Deutschland. Auch wenn Bayer im Weltmaßstab wieder an Gewicht gewonnen hat.

Es waren durchaus erhebende Zahlen, die Dennis Ostwald am Donnerstag in der Deutschland-Zentrale von Bayer Vital präsentierte. Der Chef des Darmstädter Instituts Wifor sollte einen Eindruck aus seinem Spezialgebiet vermitteln. Regelmäßig arbeitet sein Haus für das Bundeswirtschaftsministerium – mit dem Ziel, dass der Sektor eines Tages etwas ernster genommen wird im Autoland Deutschland.

39 Prozent der Gesamtwertschöpfung Leverkusens

Der industrielle Teil der Gesundheitswirtschaft, zu dem Bayer gehört, habe auch in Nordrhein-Westfalen erhebliches Gewicht, ergänzte Ostwald. Und das, obwohl NRW nicht gerade ein Hotspot des Sektors sei. Der liegt in Baden-Württemberg. Aber auch in NRW sichere die Gesundheitswirtschaft rund 185.000 Arbeitsplätze, das sind immerhin zwei Prozent. Die Bruttowertschöpfung mache mit 13,5 Milliarden Euro etwa 2,2 Prozent aus. 

Allerdings gibt es Ausreißer nach oben. Ostwalds Detailkarte zeigt: In Leverkusen beträgt der Anteil an der Wertschöpfung über 39 Prozent, ein Spitzenwert im Land, der sonst nur noch im Kreis Gütersloh erreicht wird. Im Landesmaßstab wesentlich bedeutender sei aber der Export, erklärte Ostwald. Die letzten greifbaren Zahlen sind zwei Jahre alt. Danach wurden Produkte im Wert von gut 19 Milliarden Euro ins Ausland verkauft.

Das entspricht einem Anteil an Nordrhein-Westfalens Gesamtexporten von sieben Prozent. Zahlen hatte Ostwald auch für die Pharma-Sparte: Gut 15.000 Menschen stellten 2016 Arzneien für Menschen her. Inzwischen sollten es mehr sein, denn das Job-Wachstum lag im vergangenen Jahrzehnt durchschnittlich bei 5,3 Prozent – viel höher als in der übrigen Wirtschaft.

Bayer Vital hat daran einen großen Anteil: Leverkusen und Jena zählen 1445 Beschäftigte.  

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