Klinikum-Chef Dr. Rogge sucht neuen Job
Dr. Achim Rogge will Geschäftsführer in Walsrode werden.
Quelle: tol
Landkreis. Rogge bewirbt sich als potenzieller neuer Geschäftsführer des Heidekreis-Klinikums. Diesen Job würde er dann zum 1. Januar 2019 antreten, berichtet die Walsroder Zeitung. Verläuft das Gespräch erfolgreich, dann verließe Dr. Rogge nach nicht einmal fünf Jahren das Schaumburger Klinikum. Er war 2014 für den scheidenden Geschäftsführer Claus Eppmann geholt worden.
Zusammen mit seinen beiden Mit-Geschäftsführerinnen Diana Fortmann und Bettina Geißler-Nielsen brachte Rogge den Mammut-Umzug in das neue Gesamtklinikum erfolgreich über die Bühne. Allerdings fand der Umzug mit fast einem Jahr Verspätung statt und der Bau wurde etwa 10 Millionen Euro teurer als geplant. Außerdem vervierfachte sich der für 2018 erwartete Verlust von etwa einer Million Euro auf fast vier Millionen Euro.
Amtierender Geschäftsführer wegen Millionenverlusten in der Kritik
In Walsrode soll Rogge – so berichtet die Walsroder Zeitung – ein ebenfalls defizitäres Krankenhaus übernehmen, das sich allerdings in kommunaler Hand befindet. Er werde den amtierenden Geschäftsführer Dr. Christof Kugler ersetzen. Dieser sei zwar eigentlich bis Juni 2020 im Amt, stand allerdings wegen Millionenverlusten in der Vergangenheit bereits in der Kritik.
Das Heidekreis-Klinikum unterhält an seinen zwei Standorten in Walsrode und Soltau etwa 370 Betten. Beschäftigt werden etwa 1300 Mitarbeiter. Das Schaumburger Klinikum beschäftigt etwa 1000 Mitarbeiter und unterhält nach eigenen Angaben 437 Betten.
Ähnliche Aufgaben wie in Schaumburg
Ähnlich wie bereits in Schaumburg sollen die beiden Krankenhäuser des Heidekreises geschlossen, und in einen gemeinsamen Neubau zusammengeführt werden. Der Neubau wird mit etwa 130 Millionen Euro vom Land Niedersachsen gefördert, 20 Prozent davon soll der Heidekreis übernehmen. Der Neubau in Vehlen hatte 140 Millionen Euro gekostet, 95 Millionen Euro hat das Land Niedersachsen übernommen.
Rogge dürfte dabei eine ähnliche Aufgabe zukommen wie zuletzt in Schaumburg: Als harter Sanierer mehrere defizitäre Krankenhäuser zusammenzuführen.
Sollte Rogge tatsächlich zum Jahresende wechseln, dann verbleibt von ursprünglich drei Geschäftsführern nur noch Diana Fortmann. Bettina Geißler-Nielsen war bereits Anfang 2018 zurück in die Konzernzentrale von Agaplesion in Frankfurt gewechselt.
von Jakob Gokl
SN