Oldenburg - Der Betriebswirt Rainer Schoppik soll nach NWZ-Informationen der neue starke Mann im Klinikum Oldenburg werden. An diesem Montag soll der Stadtrat den 53-Jährigen zum Sanierer bestellen, bereits im November könnte Schoppik dann sein Amt antreten. Seine Aufgabe wird es sein, gemeinsam mit dem bisherigen Alleinvorstand Dr. Dirk Tenzer das finanziell angeschlagene Haus wieder auf Kurs zu bringen.

Schoppik war zuletzt Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). 2017 trennte man sich „im besten gegenseitigen Einvernehmen“, wie es in einer Mitteilung des Hauses hieß; das UKE dankte Schoppik darin für die „unter seiner Verantwortung kontinuierlich stabile gute wirtschaftliche Situation“.

Bevor er 2013 nach Hamburg wechselte, arbeitete Schoppik in gleicher Position im Universitätsklinikum Ulm. Dort sorgte er nach seinem Weggang für Schlagzeilen: Sein Nachfolger warf ihm laut „Südwest Presse“ vor, er habe „zwischen 2007 und 2013 aufgehört zu rechnen“ und einen Schuldenberg hinterlassen. Sein neuer Arbeitgeber in Hamburg stellte sich damals ausdrücklich hinter ihn.

In Oldenburg gilt Schoppik nach NWZ-Informationen als Interimslösung für zwei oder drei Jahre. Er soll am Klinikum als Sanierer wirken – oder, wie es Neudeutsch heißt: als „CRO“ (Chief Restructuring Officer). Um seine Vorstellungen notfalls auch gegen seinen Vorstandskollegen Dirk Tenzer durchsetzen zu können, soll er ein doppeltes Stimmrecht erhalten. Auch darüber entscheidet am Montag der Rat, wie aus der Beschlussvorlage von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) hervorgeht.

Ebenfalls auf der Tagesordnung des Rats steht die Entscheidung über ein Darlehen der Stadt in Höhe von bis zu zwölf Millionen Euro. Das Klinikum braucht dringend Geld, um das Weihnachtsgeld für seine Mitarbeiter auszahlen zu können. Die Zustimmung des Rats gilt als sicher.