Personalrat kritisiert Klinik-Verwaltung wegen angeblicher nicht Umsetzung von Absprachen

Der Personalrat des Uniklinikums Essen kritisiert die Verwaltung sowie den Vorstand der Klinik. Laut einer Erklärung des Personalrats legten die Verantwortlichen des Klinikums die erstreiten Neuregelungen so aus, dass es in vielen Bereichen zu keinen Verbesserungen käme.

"Nach wie vor aber legt der Vorstand die Vereinbarung so aus, dass er bzw. die Leitungen aufgrund von pflegerischer und medizinischer Einschätzung entscheiden können", so der Personalrat des Uniklinikums. Die Vereinbarung wurde in 35 Streiktagen den vergangenen Sommer erstreikt. Die Vereinbarung sieht 180 neue Stellen am Uniklinikum vor, davon 140 in der Pflege.

Die Mitglieder des Personalrats haben die Befürchtung, dass die Vereinbarung nicht richtig umgesetzt würden. „Ein Großteil des weiteren Gespräches war von der Kritik des Vorstandes am Personalrat geprägt, dass wir ständig auf den Stationen herumlaufen und die Kolleg_innen dazu auffordern würden, dem Personalrat Unterschreitungen zu melden und Gefährdungsanzeigen zu schreiben, obwohl die KPDLer schon Maßnahmen ergreifen würden oder es gar keine Notwendigkeit zu Maßnahmen gäbe. Das UK müsse nach dem Streik endlich zur Ruhe kommen“, heißt es in der Erklärung des Personalrates weiter. 

Ein weiteres Gespräch ist für den November vereinbart. Wie es weiter geht, sollten die Vereinbarungen bis dahin nicht umgesetzt sein, ist unklar.  Zusätzlich soll es ein Treffen zur Frage der nicht in der Pflege angesiedelten neuen Stellen geben. Auch der Linke Kreisvorsitzende Daniel Kerekes kritisiert das Verhalten des Uniklinikums und erklärt, dass es eine ausgehandelte Vereinbarung gebe. Diese müsse nun so schnell es geht umgesetzt werden. Ein Bruch seitens der Verwaltung müsse Konsequenzen haben. "Schließlich geht die Pflege alle an, wir sind alle potentielle Patientinnen und Patienten", schließt der Linke Vorsitzende Kerekes.

In der ganzen Auseinandersetzung geht es um die Schaffung von mehr Pflege- und Krankenhausstellen, um das Verhältnis von Mitarbeitenden zu Patientinnen und Patienten auf ein besseres Niveau zu bringen, um so die Qualität der Behandlungen zu verbessern. In Deutschland kommen im Schnitt auf eine Pflegerin 13 Patientinnen und Patienten. In Norwegen hingegen nur 4-5 Patienten.

Das Essener Bündnis organisiert in diesem Zusammenhang eine am 23.10, um 19 Uhr, in der Villa Rü eine Veranstaltung, die die Organisation des gesamten Gesundheitswesens in Frage stellt und für eine bedarfsgerechte Neuplanung wirbt.

Autor:

Michael Mahler aus Essen

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