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Klinik-Bürokratie bekämpfen

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Die Gründer: Lucas Naab hat gemeinsam mit Matthias Bay die Firma Minds Medical in Frankfurt gegründet.
Die Gründer: Lucas Naab hat gemeinsam mit Matthias Bay die Firma Minds Medical in Frankfurt gegründet. © Privat

Lucas Naab hat gemeinsam mit Matthias Bay die Firma Minds Medical in Frankfurt gegründet.

Wer braucht Sie?
Produkte von Minds Medical sind insbesondere für Krankenhäuser und Versicherungen interessant. Unsere künstliche Intelligenz erkennt Diagnosen und durchgeführte Behandlungen in Patientenakten. So können Verwaltungsprozesse wie die Fallpauschalenabrechnung automatisiert werden. Aber alle Unternehmen, die viele medizinische Dokumente auswerten, profitieren von unserem Programm.

Warum haben Sie gegründet?
Ich kam über meine Ex-Freundin auf die Idee, Kodierungsprozesse zu automatisieren. Sie war gerade Assistenzärztin geworden und musste die Kodierung der Patientendokumente lernen. Als Mediziner wird man darauf nicht vorbereitet, da man ja Patienten helfen möchte und nicht für Verwaltung zuständig ist. Ich fragte mich also, wieso dieser Prozess in Zeiten von KI noch nicht automatisch vonstattengeht. So entstand Minds medical.

Was war die größte Hürde?
Der Eintritt in den Gesundheitsmarkt ist für Start-ups nicht leicht. Man muss die richtigen Kontakte knüpfen und Entscheider überzeugen. Dazu kommt, dass die Entwicklung einer solchen Software regelmäßig große Hürden mit sich bringt.

Wo brennt es im Betrieb?
Das Einzige, was bei uns brennt, sind die Lichter im Büro, wenn das Team mal wieder Überstunden macht, um den vielen Aufgaben hinterher zu kommen. Aber ernsthaft, ich glaube, alle Tech-Startups stehen vor der Herausforderung sehr gute Entwickler zu finden.

Was ist der große Traum?
Unser Ziel ist es, dabei zu helfen, das Gesundheitswesen zu entlasten. So bleibt mehr Zeit für das Wesentliche: den gesunden Menschen!

Kleine Blutgrätsche: Wird das Gesundheitssystem noch teurer, wenn die ganzen Fachkräfte mehr behandeln, weil sie nicht mehr mit Schreibarbeit beschäftigt sind?
Dann springe ich mal über das gestreckte Bein: Es gibt ja nicht auf einmal mehr Kranke. Unsere Kunden wirtschaften effizienter durch den intelligenten Einsatz der vorhandenen Fachkräfte. So können sie Kosten einsparen.

Das sagt die Jury:
Neueste Technologie wird zur Reduktion administrativer Ressourcen genutzt und so verständlich erklärt, dass der Nutzen für alle Beteiligten sofort greifbar wird.

Bis zum Finale des diesjährigen Hessischen Gründerpreises am 7. November geben die zwölf Finalisten Einblick ins Gründerleben. Die Frankfurter Rundschau ist langjähriger Medienpartner des Preises. (FR)

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