Gut aufgestellt:Klinik erfüllt schon neue Standards

Von 2019 an gelten in einigen Bereichen Personaluntergrenzen

Die Personalsuche ist ein Thema, das Klinikchefs deutschlandweit immer wieder großes Kopfzerbrechen bereitet. In den nächsten Monaten allerdings könnte es noch ein gutes Stück komplizierter werden, die nötigen Fachkräfte zu finden: Denn Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat entschieden, dass von Januar 2019 an neue Personaluntergrenzen für besonders pflegeintensive Krankenhausbereiche gelten werden - etliche Kliniken werden daher zusätzliche Mitarbeiter einstellen müssen. Schaffen sie das nicht, dürfen sie in den fraglichen Abteilungen nicht mehr alle Betten belegen oder müssen mit Abschlägen rechnen. Bei der Kreisklinik Ebersberg allerdings muss man nicht nachjustieren: Schon jetzt könne man die neuen Voraussetzungen erfüllen, sagt Klinikchef Stefan Huber.

Von den neuen Untergrenzen wären in Ebersberg Unfallchirurgie und Kardiologie betroffen. Demnach darf eine Pflegekraft in der Unfallchirurgie an einem Wochentag tagsüber höchstens zehn Patienten gleichzeitig betreuen, in der Nachtschicht 20 Patienten. In der Kardiologie dürfen tagsüber auf eine Pflegekraft zwölf Patienten kommen, nachts 24. Auch für andere pflegeintensive Krankenhausbereiche wie die Intensivstationen und die Geriatrie gelten die Untergrenzen, hier ist Ebersberg laut Huber allerdings derzeit nicht betroffen. Denn eine Geriatrie gibt es noch nicht in der Kreisklinik, sie wird gerade erst aufgebaut und soll im Juli 2019 ihren Betrieb mit zunächst 20 Betten aufnehmen. Derzeit werde dafür ein Trakt im dritten Stock des Neubaus umgestaltet, nötig sind unter anderem größere Zimmer und behindertengerechte Bäder, erläutert Huber. Auch bei der Intensivstation gelten die neuen Regeln für die Kreisklinik derzeit noch nicht, was an einem äußerst komplizierten Berechnungssystem liegt, das bestimmten Behandlungen eine bestimmte Anzahl an Punkten zuweist. Und insgesamt kommt Ebersberg auf eine zu geringe Punktzahl, um unter die Regel zu fallen.

Dass die Kreisklinik momentan nicht gezwungen ist, ihr Personal massiv aufzustocken, bedeutet laut Huber allerdings auch nicht, dass Personalmangel kein Thema in Ebersberg ist. Aktuell sind hier zehn Stellen im gesamten Haus offen, die Besetzung freier Stellen gestalte sich auch immer wieder schwierig, so Huber. Gerade die spezialisierten Fachkräfte für den Intensivbereich, für die Operationssäle und die Anästhesie seien sehr rar auf dem Markt und schwierig zu finden. Insgesamt sind derzeit in der Kreisklinik 485 Mitarbeiter in der Pflege beschäftigt.

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