Streit in Regionsversammlung

Wird nichts mehr ins Krankenhaus Lehrte investiert?

Wie geht es mit dem Klinikum Lehrte weiter?

Wie geht es mit dem Klinikum Lehrte weiter?

Hannover. Seit fast genau zwei Jahren arbeiten SPD und CDU in der großen Koalition in der Regionsversammlung reibungslos zusammen. Jetzt aber droht ein handfester Krach. Auslöser ist die für den 28. November angesetzte Sitzung des Krankenhausplanungsausschusses. Die zuständige Sozialministerin Carola Reimann, Staatsekretär Heiger Scholz (beide SPD) haben sich im Vorfeld mit den Krankenkassen und der Region darauf geeinigt, das Krankenhaus Großburgwedel mit 285 Betten neu zu bauen, Lehrte jedoch nur so zu belassen, wie es ist. Das geht nach Informationen der HAZ aus einer Zusammenfassung einer Sitzung im Sozialministerium vor rund einer Woche hervor.

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Diese Einigung widerspricht allerdings sowohl einem einstimmigen Beschluss der Regionsversammlung als auch dem Koaltionsvertrag. Deshalb ist damit zu rechnen, dass die Einigung von der CDU strikt abgelehnt wird. Denn im Beschluss der Regionsversammlung wird auch eine Aufwertung des Standortes Lehrte verlangt, durch den Aufbau einen Zentrums für Wirbelsäulenerkrankungen und den Aufbau einer Geriatrie. Zudem war geplant, das Lehrter Krankenhaus für 17 Millionen Euro zu sanieren. Die CDU hatte sich immer für den Erhalt beider Standorte besonders stark gemacht.

In der Regionspolitik war man lange davon ausgegangen, dass die Geriatrie von Langenhagen nach Lehrte verlegt wird. Dort sollte die Abteilung für Altersmedizin in die vorhandene Abteilung für Innere Medizin integriert werden, die es in Langenhagen nicht gibt. Damit sollte der Standort Lehrte zukunftssicher gemacht werden. Das wurde auch im vor fast genau zwei Jahren unterzeichneten Koalitionsvertrag festgeschrieben. „Die von der Regionsversammlung beschlossene Neuordnung der Standorte Großburgwedel und Lehrte soll realisiert werden“, heißt es dort.

Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) weiß, wie wichtig das Krankenhausthema für den Zusammenhalt in der Koalition ist. Er kenne kein Papier mit den neuen Festlegungen für Großburgwedel und Lehrte, sagt er. „Wir brauchen dringend eine Planungsfreigabe für den Neubau in Großburgwedel“ betont der Regionspräsident auf Anfrage. Der Standort Lehrte bleibe mit dieser Entscheidung „stabil und sicher“, meint Jagau. Er verweist zudem darauf, dass die Entscheidung beim Sozialministerium liege.

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Offenbar hat sich das Sozialministerium auf diesen Kompromiss festgelegt. Dort wird jedenfalls hinter vorgehaltener Hand verbreitet, dass es nur eine Zustimmung zum Neubau für Großburgwedel gibt, wenn es für Lehrte weder neue Abteilungen noch Investitionen gibt.

Die Krankenkassen dagegen bleiben bei ihrer Position, Lehrte zu schließen. Nur wenn Lehrte geschlossen wird, sei das Potential im Osten der Region in einem Neubau richtig zu nutzen, bekräftigte Sprecher Hanno Kummer.

Von Mathias Klein

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