Fördergelder für Klinikum Leverkusen Klinikum baut Palliativstation für Kinder

Leverkusen · Das Land fördert den geplanten Bau mit rund 1,5 Millionen Euro. Die Station wäre die erste im Regierunsgbezirk Köln.

 NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mit Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer Klinikum Leverkusen, und Oberbürgermeister Uwe Richrath (v.l.).

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mit Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer Klinikum Leverkusen, und Oberbürgermeister Uwe Richrath (v.l.).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Zu seinem Besuch am Freitag in Leverkusen brachte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann einen mit rund 1,5 Millionen Euro positiv beschiedenen Förderbescheid für das Klinikum mit.
Mit dem Geld wird die Palliativstation der Klinik voraussichtlich im Jahr 2021 um eine Einheit für Kinder und Jugendliche erweitert.

Seit längerem betreibt das Klinikum eine eigene Palliativstation. Hierher kommen Patienten, die keine Chance mehr auf Heilung haben, ihre restliche Lebenszeit jedoch schmerzlos verbringen wollen. Für Kinder und Jugendliche war eine solche Station bislang nicht vorgesehen. „Die Fälle, die wir bei uns aufgenommen haben“, erzählt Joachim Eichhorn, Facharzt für Kinder und Jugendmedizin, „haben wir in der Intensivstation versorgt.“ Dort allerdings seien sie nicht so gut betreut, wie es in einer Palliativstation mit geschütztem Umfeld möglich wäre. Das soll sich in Zukunft ändern.

Die bestehende Palliativstation für Erwachsene soll baulich aufgestockt werden und um eine Station mit vier bis sechs Plätzen speziell für Kinder und Jugendliche erweitert werden. „Der Bedarf ist da, allerdings ist er schwer abzubilden“, erklärt Eichhorn. In ganz Deutschland gebe es gerade einmal knapp 20 Plätze, die speziell für Kinder vorgesehen sind, etwa zwölf in München und weitere sechs bis acht in Datteln im Ruhrgebiet. Die Wartezeiten für einen solchen Platz seien entsprechend lang. Warum nicht mehr Kliniken über eine spezielle Palliativeinheit für Kinder und Jugendliche verfügen, begründet der Mediziner, sei eine Kostenfrage. „Der Aufwand ist groß, nicht nur wegen der Baumaßnahmen. Es entsteht auch ein erheblicher Mehraufwand bei den Personalkosten von bis zu 650.000 Euro im Jahr.“

Auch das Leverkusener Klinikum wird, sobald der Bau beendet ist, neues Personal einstellen müssen. Eichhorn geht von bis zu 7,5 Stellen für Schwestern und Pfleger aus und 1,5 für Ärzte. Ein Mehraufwand, den die Klinik – auch Dank der Förderung durch das Land – bereit ist zu tragen. Allerdings sei abzuwarten, welche weiteren Fördermittel, Spenden und Ressourcen für die Unterhaltung angezapft werden könnten.

Insgesamt wird der Bau, der möglichst bald ausgeschrieben werden soll, voraussichtlich 2,4 Millionen Euro kosten. Davon steuert die Landesregierung mit der bewilligten Fördersumme von 1,5 Millionen Euro als Einzelförderung aus dem Entfesselungspaket I etwas über 60 Prozent bei. „Ich freue mich, das Klinikum Leverkusen beim Aufbau der Palliativeinheit für Kinder und Jugendliche unterstützen zu können“, sagte Laumann bei der Übergabe des Förderbescheids. Bislang gebe es im Regierungsbezirk Köln keine Palliativbetten für Kinder und Jugendliche in Krankenhäusern. „Mit dieser Förderung schaffen wir die Basis, dass junge Menschen eine patientengerechte und auf sie abgestimmte Versorgung erhalten.“ Die Station, betont Eichhorn, „soll eine Ergänzung zur ambulanten Palliativmedizin und bestehenden Netzwerken sein“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort