Konzern plant die Standort-Fusion

Bad Oeynhausen. Die Planungen für einen Zusammenschluss von Krankenhaus und Auguste-Viktoria-Klinik nehmen konkrete Formen an. &bdquo;Geschäftsführer Michael Winkler hat den Auftrag erhalten, für die Fusion der beiden Häuser Planer und Architekten zu beauftragten, damit wir einen diskussionsfähigen und entscheidungsreifen Vorschlag vorlegen können", sagt Olaf Bornemeier, Vorstandsvorsitzender der Mühlenkreisklinken am Donnerstagmorgen bei der Bilanzpressekonferenz des Gesundheitskonzerns. &bdquo;Wir haben von der Bezirksregierung Detmold die Zusage erhalten, dass das Land die Standortzusammenlegung als förderungswürdig einstuft", begründete Bornemeier diesen nächsten Schritt. &bdquo;Wir müssen in die Umsetzung gehen", bekräftigte Bornemeier. Über die Idee einer Fusion von AVK und Krankenhaus hatte die NW bereits im Sommer 2017 exklusiv berichtet. Bornemeier präsentierte gestern das Jahresergebnis für 2017, übte aber vor allem deutliche Kritik an dem Vorstoß von Gesundheitsminister Jens Spahn zu einer gesetzlich festgelegten Untergrenze in der Pflege sowie an der Zahlungsmoral und dem Kontrollsystem der gesetzlichen Krankenkassen. Der Vorstoß von Spahn sei &bdquo;höchst fragwürdig und gefährlich", so Bornemeier (¦ siehe auch Berichterstattung auf der Seite Zwischen Weser und Rhein). Positives konnte Medizin-Vorstand Kristin Drechsler von der universitären Ausbildung in Kooperation mit der Uni Bochum an den Mühlenkreiskliniken und dem Kooperationspartner Klinikum Herford berichten: &bdquo;Unsere ersten 60 Medizinstudenten haben heute ihren letzten Examenstag. Die Hälfte davon wird auch das praktisches Jahr bei uns absolvieren.Darauf sind wir sehr stolz." Drechsler geht davon aus, dass von diesen 30 Studenten auch viele ihre Assistenzarztzeit im Mühlenkreis verbringen. &bdquo;Insofern bin ich sehr optimistisch, was den Klebeeffekt angeht", so Drechsler. Die Mühlenkreiskliniken haben an ihren vier Standorten im Jahr 2017 368 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, zehn Millionen Euro mehr als 2016. Dem gegenüber stehen Mehraufwendungen in Höhe von 93 Millionen Euro, darunter 11,8 Millionen Euro zusätzlich für Personal. Nachdem Rekordüberschuss im Jahr 2016 in Höhe von 6,1 Millionen Euro (nach Abzug von Steuern, Zinsen und Abschreibungen), fiel der Überschuss mit 1,7 Millionen Euro deutlich niedriger aus. Als Grund hierfür macht Bornemeier die allgemeine Kostensteigerung und deutlich gestiegene Personalkosten verantwortlich. &bdquo;Im Jahr 2016 konnten wir viele Stellen nicht besetzen, 2017 haben wir zusätzlich 149 Fachkräfte einstellen können", sagt Bornemeier, etwa die Hälfte davon seien Pflegekräfte und medizinisch-technisches Personal. Investiert haben die Mühlkreiskliniken ein Volumen von 8,8 Millionen Euro. &bdquo;1,4 Millionen Euro haben wir aus Eigenmitteln bestritten", so Bornemeier. Als Beispiele für Investitionen nannte er den Umbau der Intensivstation am Lübbecker Krankenhaus sowie die weitere Modernisierung der sechs OP-Säle am Krankenhaus Bad Oeynhausen. Den Schuldenberg, der weitgehend aus dem Neubau des Mindener Klinikum resultiert, konnten die MKK um weitere 1,8 Millionen Euro auf aktuell 154,9 Millionen Euro reduzieren. In den fünf Häusern der Mühlenkreiskliniken wurden im Jahr 2017 73.623 Patienten versorgt – im Vorjahr waren es 73.870. &bdquo;Trotz des leichten Patientenrückgangs gehören wir mit unserem Jahresergebnis zu der immer kleiner werdenden Zahl kommunaler Krankenhäuser in Deutschland, die schwarze Zahlen schreiben", sagte Olaf Bornemeier. Auch für das aktuelle Jahr geht der Vorstandsvorsitzende von einem positiven Ergebnis aus. &bdquo;Wir stehen aber vor immer neuen Herausforderungen." So müsse die Modernisierung der Standorte weiter voranschreiten. Der Umbau der Notaufnahmen im Krankenhaus Bad Oeynhausen und Lübbecke-Rahden nannte er als Beispiel. &bdquo;Nicht mehr zeitgemäß sind auch die Sanitäreinrichtungen für Patienten in der Psychiatrie in Lübbecke", so Bornemeier weite. Als Beispiel für zukunftsweisende Versorgung nannte er das von der WHO empfohlene Modell eines babyfreundlichen Krankenhauses, mit dem die Lübbecker Frauenklinik im November an den Start geht.

Minden/Bad Oeynhausen

Konzern plant die Standort-Fusion

Meistgelesen

Minden/Bad Oeynhausen Konzern plant die Standort-Fusion

Meistgelesen

Minden/Bad Oeynhausen

Konzern plant die Standort-Fusion