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Geschäftsführer Michael Goldt verlässt das Klinikum Lünen/Werne

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Der vielfach beklagte Pflegenotstand ist im Werner St. Christophorus-Krankenhaus kein Thema.
Der vielfach beklagte Pflegenotstand ist im Werner St. Christophorus-Krankenhaus kein Thema. © Karin Hillebrand

Werne - In der Führungsebene des Katholischen Klinikums Lünen-Werne gibt es eine Veränderung: Der langjährige Geschäftsführer des St. Christophorus-Kankenhauses, Michael Goldt, wird das Haus im August verlassen. Er hat gekündigt und ist bis zu seinem Ausscheiden vom Dienst freigestellt.

Über die Gründe für seinen Weggang gab es von Goldt selbst keine Auskunft. Er war für den Westfälischen Anzeiger nicht erreichbar. Sein Geschäftsführer-Kollege Axel Weinand bestätigte die Kündigung auf Anfrage. Auch er sagte nichts über die Beweggründe des Betriebswirtes, der seit Juli 2002 das Werner Krankenhaus geführt hat und seit Beginn der Zusammenarbeit mit dem St. Marien-Hospital im Jahr 2008 in der gemeinsamen Geschäftsführung tätig war. 

"Ein ganz normaler Vorgang"

„Es ist ein ganz normaler Vorgang, dass sich ein Geschäftsführer neu orientiert“, sagte Pfarrdechant Jürgen Schäfer, Kuratoriumsvorsitzender der St. Christophorus-Stiftung und Mitglied des Aufsichtsrates des mit der endgültigen Fusion der beiden Nachbarhäuser erst in diesem Jahr gegründeten Katholischen Klinikums Lünen/Werne. Man gehe im Guten auseinander, betonte Schäfer. 

Keine Einigung über Erweiterungspläne 

Hinter den Kulissen ist zu hören, dass sich der Geschäftsführer mit seinen Investitionsplänen für eine Erweiterung des St. Christophorus-Krankenhauses nicht durchsetzen konnte und deshalb das Handtuch geworfen hat. Goldt wollte den früheren Verwaltungstrakt aufstocken, um Bettenkapazitäten für Patienten zu schaffen, die sich nach der Schließung des Krankenhauses St. Josef in Bockum-Hövel nach Werne orientieren. Der Geschäftsführer zeigte sich stets optimistisch, dass das St. Christophorus im Wettbewerb mit den Hammer Krankenhäusern gute Chancen hat. Ein Optimismus, den der Aufsichtsrat offenbar nicht teilt. Man werde die Entwicklung in Bockum-Hövel weiter im Auge behalten und in den Gremien beraten, äußerte sich Axel Weinand verhalten zu dem Vorhaben seines Kollegen.

Michael Goldt verlässt das St. Christophorus.
Michael Goldt verlässt das St. Christophorus. © Karin Hillebrand

Der Bau des Ärztehauses neben dem Werner Krankenhaus stehe aber weiterhin auf der Agenda, hier befinde man sich nach wie vor in der Akquise von Fachärzten, die sich dort niederlassen. Die Jugendhilfe Werne arbeite weiter an den Plänen für eine Kindertagesstätte auf dem Krankenhaus-Gelände.

 Zukunftssicherung eingeleitet

Die Ära Goldt begann mit einem Paukenschlag, als der neue Verwaltungschef im Jahr 2004 mit der in der Bevölkerung umstrittenen Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe die Zukunftssicherung des Hauses einleitete. Goldt arbeitete hartnäckig an der Spezialisierung und zog mit dem konsequenten Ausbau der Unfall- und Orthopädischen Chirurgie und der Wirbelsäulenchirurgie neue Patienten nach Werne. Ein Erfolgsrezept: 2012 wurden erstmals mehr als 10 000 Patienten im St. Christophorus-Krankenhaus stationär behandelt. In Kreisen der Mitarbeiter, so war zu erfahren, wird der Weggang des langjährigen Verwaltungschefs bedauert. Der Betriebsrat soll sich erfolglos gegen seine Freistellung bis zum Vertragsende eingesetzt haben.

 Wie es jetzt in der Geschäftsführung des Klinikums weitergeht, werde zeitnah in den Gremien beraten, sagte Axel Weinand. 

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