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Lokalpolitik sorgt sich um Krankenhaus-Standort Usingen

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Pläne der Bundesregierung sehen eine Neuregelung der Notfallversorgung vor. Zahlreiche kleinere Kliniken könnten durchs Raster fallen. Im Taunus sorgt sich die Politik um das Usinger Krankenhaus.

Die neuesten Signale aus dem Berliner Gesundheitsministerium werden im Taunus als Warnung empfunden. Werden die Pläne, die dort seit einigen Wochen geschmiedet werden, in die Tat umgesetzt, dann wird es an zahlreichen kleineren Kliniken bald keine Notfallversorgung mehr geben. Im Gegenzug soll, so sieht es die Reform vor, die Qualität der Notfallversorgung an den verbleibenden Häusern erhöht werden. Da viele kleinere Krankenhäuser die geforderten Leistungen dann wohl nicht mehr oder nur mit hohem finanziellen Aufwand erbringen können, wächst die Angst abgehängt zu werden – auch im Taunus.

Die Gefahr, dass die Klinik in Usingen ihre Notfallversorgung verliert, ist real, betonen CDU-Fraktionschef Gregor Sommer und sein SPD-Kollege Stephan Wetzel unisono. In einer gemeinsamen Erklärung geben die beiden Frontmänner der großen Koalitionen ein klares Bekenntnis zum Standort Usingen ab: „Wir werden es nicht hinnehmen, dass dieses wichtige und hervorragende Angebot den Bürgern des Usinger Landes entzogen wird.“

Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Holger Bellino meldet sich zu Wort. „Mit einem völligen Neubau der Usinger Klinik haben wir uns jüngst deutlich zur notfallmedizinischen Versorgung im ländlichen Raum bekannt“, betont der Christdemokrat, der zugleich krankenhauspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag ist. Und deshalb wäre eine Schließung „ein Schlag ins Gesicht der Bürger.“

„Eine gute medizinische Versorgung im ländlichen Raum ist nicht nur ein wichtiger Baustein für die Lebensqualität, sondern auch ein echter Standortvorteil“, geben CDU und SPD zu bedenken. Immerhin müsse auch das Usinger Land aufgrund des hohen Siedlungsdrucks im gesamten Rhein-Main-Gebiet mit weiterem Bevölkerungswachstum in den nächsten Jahren rechnen. Die Hochtaunus-Koalitionäre verweisen in diesem Zusammenhang auf die diversen Investitionen des Kreises in die dortige Infrastruktur, bei denen neben dem Schulbauprogramm auch die medizinische Versorgung eine tragende Säule sei.

„Wir werden alles dafür tun, dass die Hochtaunus-Kliniken in Usingen in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben“, erklären Sommer und Wetzel und kündigen einen entsprechenden Antrag für die nächste Sitzung des Kreistags an.

( mak)

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