Vorstoß der CSU
Gemeinsame Geschäftsführung von Klinikum und Lakumed?

24.05.2018 | Stand 13.09.2023, 3:03 Uhr
−Foto: Foto: Lakumed

Die Absetzung von Nicolas von Oppen als Geschäftsführer des Klinikums bleibt nicht ohne Folgen. Die CSU in Landshut bringt jetzt öffentlich eine gemeinsame Geschäftsführung von Lakumed und Klinikum Landshut ins Spiel. Landrat Peter Dreier ist offenbar nicht abgeneigt. Ein Gespräch hat es zwischen der Stadt-CSU und ihm schon gegeben.

LANDSHUT In einer Pressemitteilung der CSU heißt es: „Mit großer Sorge haben CSU und Junge Liste – Bürger für Landshut die Entwicklung im Leitungsbereich des Klinikum Landshut in letzter Zeit beobachtet. Die beiden Fraktionen verstehen auch sehr gut die Beunruhigung der Belegschaft, denn das Vorgehen – erst eine mehrheitlich geplante Verlängerung des Geschäftsführers um drei Jahre, acht Wochen später die Kehrtwende und Freistellung von Herrn von Oppen – waren alles andere als optimal.“ Jetzt wagt die CSU den Vorstoß in Richtung gemeinsame Geschäftsführung und stößt damit bei Landrat Peter Dreier zumindest auf ein offenes Ohr.

„Wir müssen die Zusammenarbeit von Klinikum und Lakumed jetzt weiter vertiefen, wenn wir tragfähig für die Zukunft ausgerichtet sein wollen. Daher werden wir im Aufsichtsrat und im Stadtrat werben und gleichzeitig den Landkreis mit dem Landrat Peter Dreier an der Spitze bitten, zu überlegen, ob es nicht Sinn machen würde, zum jetzigen Zeitpunkt eine gemeinsame Geschäftsführung von Klinikum und Lakumed zu installieren“, so CSU-Kreisvorsitzender Dr. Thomas Haslinger. Die gemeinsame Geschäftsführung soll eine gemeinsame Strategie festlegen und eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit vorbereiten. Derzeit hat das Klinikum mit André Naumann einen Interims-Geschäftsführer.

„Aus Gesprächen mit Peter Dreier weiß ich, dass er eine bessere Kooperation sehr positiv sieht. Auch von der CSU aus dem Landkreis kamen in den letzten Monaten positive Signale. Unsere Vorstellung wäre eine gemeinsame Leitung, die gleichermaßen von beiden Seiten besetzt ist“, so Haslinger. Demnach soll in der gemeinsamen Geschäftsführung ein Vertreter der Lakumed-Leitung und der Leitung des Klinikums sitzen.

Der Wille sei dabei für CSU und JL/BFL entscheidend. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende von JL/BFL, Bernd Friedrich, weiß um die Schwierigkeiten: „Insbesondere die unterschiedlichen Rechtsformen Kommunale Gesellschaft Lakumed und gGmbh Klinikum sind keine einfachen Hürden bei einer tieferen Zusammenarbeit. Unter welchem Dach, auf welche Art und mit welchem Namen am Ende des Tages die engere Kooperation erfolgt, ist aber nicht so sehr entscheidend. Entscheidend ist das Ziel, die Gesundheitsversorgung im Krankenhaus für die Region Landshut zukunftsfähig zu gestalten. Eine gemeinsame Geschäftsführung wäre dabei ein wichtiger Schritt.“

Eine Privatisierung der Krankenhausversorgung in der Region wolle die CSU unter allen Umständen verhindern, sagt Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU). Der Fraktionsvorsitzende und Klinikum-Aufsichtsrat Rudolf Schnur: „Die bestmögliche Gesundheitsversorgung der Bürger hat oberste Priorität für uns. Um aber unter den bundespolitischen Rahmenbedingungen zukunftsfähig zu bleiben, um die Arbeitsplätze zu erhalten und die Menschen in der Region optimal zu versorgen, wäre eine weitere und zeitlich zügige Zusammenarbeit zwischen Lakumed und Klinikum dringend erforderlich. Bereits im Januar haben Dr. Thomas Haslinger und ich in einem Schreiben an Oberbürgermeister und Landrat darauf hingewiesen.“

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