Paracelsus treibt Schließung der Rotenfels-Klinik in Bad...

BAD MÜNSTER AM STEIN-EBERNBURG/OSNABRÜCK. Da passt etwas so überhaupt nicht zusammen, in den Verlautbarungen über das Schicksal der Rotenfels-Klinik. Obwohl mit der Hamburger Asklepios-Gruppe ein Kaufinteressent sogar öffentlich den Finger hebt, treibt Paracelsus die Schließung und die Kündigung der rund 80 Mitarbeiter entschlossen voran. Das kann mehrere Gründe haben. Denkbar, dass alles schlicht ein Frage des Preises zwischen Paracelsus und Asklepios ist. Rettung der Klinik in letzer Sekunde nicht ausgeschlossen. Denkbar auch, dass die Schweizer von Porterhouse bei dem Übernahme-Deal die Bedingung gestellt haben, dass Paracelsus zuvor noch die Angestellten des defizitären Standorts Bad Münster „abräumt“. Hässlich, aber solche diskreten Nebenabreden soll es bei Firmenübernahmen schon gegeben haben. Denkbar aber auch, dass die insolvente Paracelsus-Gruppe schon jetzt einen Interessenten an der Hand hat – allerdings nicht für eine Reha-Klinik in Betrieb, sondern für ein Grundstück mit leer stehenden Gebäuden. Die kommunalpolitisch Verantwortlichen sollten sich diese Variante für den Fall, das es zur Schließung kommt, schon einmal gut im Hinterkopf behalten. Wie auch immer dieses Spiel mit verdeckten Karten in den kommenden vier Wochen ausgeht, es läuft voll auf dem Rücken der Mitarbeiter. Die sind im schlimmsten Fall nicht mehr als ein Bauernopfer und hängen derzeit komplett in der Luft. Da ist es wohl nur in einigen konkreten Einzelfällen ein Trost, dass es sich um hochqualifizierte Arbeitskräfte in einer Branche handelt, die händeringend Fachpersonal sucht.

Von Thomas Haag