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Rahden

Klinik-Vorstand schockt Rahden

Portalklinik soll Fachklinik werden und Notaufnahme schließen

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Wichtiger Standort: Das Krankenhaus Rahden sichert bislang die medizinische Versorgung im Nordkreis. Nebenan entstand das Gesundheitszentrum. Der MKK-Vorstand hat mit dem Krankenhaus nun anderes vor, es soll Fachklinik statt Haus der Grundversorgung werden. | © Joern Spreen-Ledebur

Wichtiger Standort: Das Krankenhaus Rahden sichert bislang die medizinische Versorgung im Nordkreis. Nebenan entstand das Gesundheitszentrum. Der MKK-Vorstand hat mit dem Krankenhaus nun anderes vor, es soll Fachklinik statt Haus der Grundversorgung werden. | © Joern Spreen-Ledebur

04.06.2018 | 05.06.2018, 13:37

Rahden. Das Konzept des Vorstands der Mühlenkreiskliniken (MKK) schockt Rahden. Am späten Montagnachmittag waren Pläne des MKK-Vorstands zur Umstrukturierung der Mühlenkreiskliniken veröffentlicht worden.

Demnach würde das Krankenhaus Rahden seine beiden Abteilungen Innere Medizin und Chirurgie an das Krankenhaus Lübbecke verlieren und im Gegenzug aus Lübbecke die Bereiche Suchttherapie und Psychosomatik bekommen.

Aus dem derzeitigen Krankenhaus Rahden als Haus der Grundversorgung würde eine Fachklinik, sollte der Verwaltungsrat der Mühlenkreiskliniken dem Vorschlag des MKK-Vorstands folgen.

In Rahden hat diese Planung am Montagabend für Entsetzen und Fassungslosigkeit bei Bürgern gesorgt. Sie fürchten eine deutliche Verschlechterung ihrer medizinischen Versorgung – auch bei einem Notfall.

Stadt prüft Rückforderung von Zuschuss

Die Stadt Rahden prüft nun nach Angaben von Bürgermeister Bert Honsel, ob sie die vor einigen Jahren als Zuschuss für den Umbau des Krankenhauses Rahden aus der Stadtkasse gezahlte eine Million Euro zurückfordert. Das könne möglich sein, sagte der Bürgermeister nach einer ersten Analyse. Der Zuschuss sei für den Umbau des Krankenhauses zur Portalklinik als Haus der Grundversorgung gezahlt worden.

Die Portalklinik mit Telemedizin in Rahden war als Leuchtturm-Projekt für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum gefeiert worden, da über die Telemedizin Zugang zur Spitzenversorgung im Klinikum Minden ermöglicht wird.

Portalklinik wurde bis jetzt als beispielhaft gefeiert

In ihrer Mitteilung gingen die MKK am Montag nicht auf die Zukunft der Notfallversorgung in Rahden ein. Erst auf Nachfrage erklärte der Klinikkonzern am Abend, dass die Notfallaufnahme in Rahden geschlossen und Patienten nach Lübbecke fahren müssten, wenn die Pläne des Vorstands umgesetzt werden.

Die an das Krankenhaus Rahden angedockte Rettungswache des Kreises Minden-Lübbecke – er ist übrigens Träger der MKK – bleibt laut Kreissprecherin Mirjana Lenz erhalten. Der Notarzt aber, so sagten es die MKK am Montagabend auf Nachfrage, käme in Zukunft aus Lübbecke.