Bis 2028 wird das Kantonsspital St.Gallen um- und ausgebaut. Dadurch wird sich sein Gesicht massiv verändern. Derzeit wird eine Grossbaustelle vorbereitet: Hinter und neben dem alten Haus 01 entsteht der Bauplatz fürs neue Haus 07A.
Am 30. November 2014 hat das Stimmvolk des Kantons St.Gallen im Rahmen eines Gesamtpakets der baulichen Erneuerung verschiedener Spitäler zugestimmt. Völlig unbestritten waren die beiden Vorlagen, die die Stadt St. Gallen betrafen: Der Neubau der Häuser 07A/07B des Kantonsspitals St. Gallen erhielt 88,4 Prozent Ja-Stimmen. Zum Darlehen für den Neubau des Ostschweizer Kinderspitals im Areal des Kantonsspitals fiel die Zustimmung noch deutlicher aus: 90 Prozent der Stimmenden sagten damals Ja dazu.
Jetzt, dreieinhalb Jahre später, nimmt das Ausbauprojekt (im Plan unten rot eingezeichnet) unübersehbar Formen an. Mitten im Spitalareal entsteht eine Grossbaustelle: Seit Anfang April wird nämlich der Bauplatz für den Neubau des Hauses 07A vorbereitet. Dafür mussten unter anderem rund 900 Laufmeter Bauzaun erstellt werden.
Auf der Wiese zwischen der Rorschacher Strasse und dem bestehenden Haus 01 sind Installationsplätze für den Hoch- und Tiefbau samt Zu- und Wegfahrten entstanden. Auf der nun asphaltierten Fläche finden sich unter anderem Silos für Baustoffe sowie die Container der Bauleitung.
Ende Juni findet der offizielle erste Spatenstich für den Neubau des Hauses 07A statt. Anfang Juli beginnt der Aushub der Baugrube für eine Tiefgarage mit 450 Parkplätzen und das L-förmige neue Bettenhochhaus mit einer Höhe von 51,5 Metern. Dieser Teil des Neubauprojekts soll 2023 bezugsbereit sein.
2024 wird das heutige Haus 01 abgebrochen und an seiner Stelle entsteht das Haus 07B. Es soll als letzter Projektteil des Erneuerungsprojektes rund vier Jahre nach Baustart betriebsbereit sein. In den Gebäudekomplex investiert der Kanton 400 Millionen Franken. Allerdings sind die Häuser 07A/B nicht das einzige Bauvorhaben fürs Zentrumsspitals.
Genau genommen ist der Startschuss fürs Ausbauprojekt «Come together» schon am 9. Februar 2016 gefallen, wie Philipp Lutz, Medienbeauftragter der Kantonsspitals, im Gespräch erklärt. Anfang 2016 wurde ein Teil des Parkhauses Böschenmühle abgerissen. Kurz danach begannen dort die Vorbereitungsarbeiten für den Bau des neuen Hauses 10.
Es steht heute kurz vor der Vollendung. Bevor es im Herbst bezogen wird, müssen noch letzte Arbeiten im Inneren erledigt werden. Das Haus 10 ist die neue «Heimat» unter anderem der Psychosomatik, der Nephrologie/Hämodialyse und des Onkologie-Ambulatoriums.
Aufs Areal des Kantonsspitals geholt wird parallel zu dessen Ausbau das Ostschweizer Kinderspital. Es befindet sich heute auf einer separaten Liegenschaft zwischen Claudius- und Flurhofstrasse. Für die Konzentration der Spitäler an einem Ort plant die Stiftung Ostschweizer Kinderspital für 187 Millionen Franken einen Neubau (im Plan oben grün eingezeichnet). Er soll 2023 bezogen werden können.
Mit dem Ausbauprojekt wird während rund einem Jahrzehnt auf dem Areal des Kantonsspitals gebaut. Da der Spitalbetrieb während der Arbeiten nicht einfach stillgelegt werden kann, erfolgt die Umsetzung der Bauvorhaben in Etappen. Diese müssen bis ins letzte Details aufeinander abgestimmt werden, was viel Planungsarbeit bedingt.
Dass die Arbeiten für alle, die im Spitalareal zu tun haben, eine Geduldsprobe ist, ist den Verantwortlichen gemäss Spitalsprecher Philipp Lutz sehr wohl bewusst. In Nord-Süd-Richtung bleibt das Gelände aber während der ganzen Bauphase für Fussgänger durchlässig. In der Ost-West-Achse ist das aufgrund der Lage der Neubauten nicht möglich. Um Lärm und Vibrationen bei der Erstellung der Baugruben möglichst tief zu halten, kommt bei der Grube fürs Haus 07A etwa ein Spezialverfahren, nämlich das «Schlitzwandsystem», zum Einsatz.
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