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Krankenhäuser

Land sieht für Klinik Lehrte keine Zukunft

Immerhin sind sich alle Beteiligten einig: Das Krankenhaus Großburgwedel soll neu gebaut werden.

Immerhin sind sich alle Beteiligten einig: Das Krankenhaus Großburgwedel soll neu gebaut werden.

Hannover. Aus Sicht von Krankenkassen und Landesregierung hat das Krankenhaus in Lehrte keine Zukunft. Zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten sind jetzt Pläne für die Sanierung der Lehrter Klinik vom Krankenhausplanungsausschuss des Landes gekippt worden. Aus der Landesregierung hieß es am Freitag, dass nach wie vor eine neue Struktur der Krankenhäuser im Osten erwartet wird. Das bedeutet einen Neubau für das Krankenhaus Großburgwedel und die gleichzeitige Schließung von Lehrte.

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Bereits im März hatte das Land die Pläne des Regionsklinkums ausgebremst. schon damals hatte das zuständige Sozialministerium eine stärkere Konzentration im Krankenhausbereich angemahnt. Offiziell hatte es geheißen, der Neubau in Großburgwedel sei zu groß geplant gewesen. Daraufhin hatte das Klinikum die Pläne überarbeitet und den Bau in Großburgwedel mit 150 Betten weniger geplant. Jetzt wurden die Pläne offiziell wegen der vorgesehenen Verlegung der Geriatrie von Langenhagen nach Lehrte abgelehnt.

Der Sprecher des Sozialministeriums, Uwe Hildebrandt, bezeichnete die Differenzen mit dem Regionsklinikum als „anspruchsvoll“. Jetzt sollen weitere Gespräche mit dem Regionsklinikum geführt werden, im Dezember soll dann im Krankenhausplanungsausschuss eine Entscheidung fallen.

„Die zeitliche Verzögerung enttäuscht uns“, sagte der Sprecher des Regionsklinikums, Steffen Ellerhoff. Der erste Antrag liege inzwischen bereits 1,5 Jahre zurück, es habe umfangreiche Gespräche zur Abstimmung gegeben. es werde immer herausfordernder in den baulichen Strukturen aus den sechsziger Jahren Medizin und Pflege von heute anzubieten, betonte er.

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Die Hoffnung im Klinikum auf einen Sinneswandel in der Politik und einer Zustimmung zur Schließung des Lehrter Krankenhauses ist nur vage. Das würde jedoch aus dem Dilemma der abgelehnten Anträge herausführen, heißt es dort.

Es gelte nach wie vor der politische Beschluss, sagte der CDU-Fraktionschef in der Regionsversammlung, Bernward Schlossarek. Dieser müsse umgesetzt werden, betonte er. Schlossarek kritisierte zugleich die Forderung des Ersatzkassenverbandes nach einer Aufgabe des Standortes Lehrte. Wegen ihrer Bevölkerungsdichte habe die Region „einen anderen Bedarf an Krankenhausstrukturen als das restliche Niedersachsen“.

Großburgwedel könnte zu einem Krankenhaus der Hochleistungsmedizin werden, sagte dagegen der Landesleiter des Ersatzkassenverbandes, Jörg Niemann. Das könne jedoch nur gelingen, wenn der Standort Lehrte aufgegeben und die dortigen Behandlungen von Großburgwedel übernommen würden. Er kritisierte auch die geplante Verlegung der Geriatrie von Langenhagen nach Lehrte. Es sei Konzept des Landes, dass aus medizinischer Sicht Geriatrien an Standorte mit einem umfassendem Behandlungsangebot gehörten.

Von Mathias Klein

HAZ

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