Dennis Kalt

Kosten senken, das medizinische Angebot konzentrieren, die Fallzahlen erhöhen – die Leistungsträger im Gesundheitswesen stehen unter Druck und vor Veränderungen. Dies gilt auch für das Gesundheitszentrum Fricktal (GZF) mit seinen Spitälern in Laufenburg und Rheinfelden.

So stehen zwei Szenarien im Raum, die mit einem Abbau am Spital Laufenburg einhergehen. Szenario 1 sieht vor, dass künftig die stationäre Chirurgie nach Rheinfelden verlegt wird. Bei Szenario 2 verblieben in Laufenburg nur noch ein Pflegeheim und die ambulanten Sprechstunden. Bei Szenario 1 wird zudem abgeklärt, ob die Notfallstation in Laufenburg beibehalten wird, bei Szenario 2 ist maximal ein „Notfall light“ vorgesehen.

Hinsichtlich einer Entscheidung zwischen den beiden Szenarien kam an der Generalversammlung des GZF Fördervereins vom Donnerstagabend Spannung auf. An dieser war unter Punkt 8 die „Orientierung über die Gesundheitszentrum Fricktal AG“ auf die Tagesordnung gesetzt. Vereinspräsident Rudolf Lüscher betonte das grosse Interesse der Bevölkerung an der Zukunft des Spitals in Laufenburg. Unter anderem haben innert Kürze über 2150 Personen eine Petition für den Erhalt des Spitals in Laufenburg unterschrieben.

An diesen Punkt knüpfte GZF-Verwaltungsratspräsidentin Katharina Hirt an. Selbstverständlich sehe man es als Aufgabe an, die Versorgung der Bevölkerung im Fricktal weiter wahrzunehmen. Dies einerseits mit dem Standort Rheinfelden, aber auch mit dem Standort Laufenburg. „Aufgrund der Unterstützung von politischer Seite, durch die Hausärzte und einer Situationsevaluierung haben wir uns dazu entschieden, Szenario 1 weiterzuverfolgen: ein Akut-Spital ohne Chirurgie. Dieses bleibt unser Favorit“, führte Hirt aus. In Stein gemeisselt sei der Entscheid jedoch noch nicht. Derzeit befände man sich in den letzten Detailabklärungen. Hirt geht davon aus, dass man „in den nächsten 14 Tagen final darüber informieren kann“, wie es mit dem Standort Laufenburg weitergeht.

Vizeammann Meinrad Schraner, der als Gemeindevertreter von Laufenburg im Plenum sass, sprach die Problematik der Patientenzuweisungen durch die Hausärzte in das Spital Laufenburg an, die noch ausbaubar sei. Er wollte wissen, ob das GZF diesbezüglich schon auf die Hausärzte zugegangen sei. „Mit den Zuweisungen in die medizinische Abteilung steht und fällt der Standort Laufenburg“, antwortete Hirt. Dementsprechend habe man auch Gespräche mit den Hausärzten geführt und werde sie weiterführen. Wichtig sei es jedoch auch, dass die Hausärzte aus dem oberen Fricktal mehr chirurgische Patienten an den Standort Rheinfelden zuwiesen. „Dies ist eine Grundvoraussetzung damit wir auch in Zukunft die Versorgung der Bevölkerung im Fricktal gewährleisten können“, so Hirt.